Hückeswagen Wupperaue: Schöne Pläne für Schublade?

Hückeswagen · Nun gibt es zwar konkrete Pläne für neue Freizeitangebote auf der grünen Wiese in der Wupperaue. Vieles spricht aber dafür, dass Stadtplaner Matthias Müller sie für die Schublade entworfen hat. Dabei sind die Entwürfe gut – befanden jedenfalls die Politiker im Planungsausschuss am Donnerstagabend einhellig. Ein Mehrheitsvotum dafür wird es aber dennoch letzten Endes eher nicht geben. Im Ausschuss war noch kein Beschluss zu fassen, auf der Tagesordnung stand lediglich "Kenntnisnahme".

 Streetbasketball, Volleyball und Grillen in der Wupperaue? Die Pläne dafür liegen im Schloss vor. Sie umzusetzen ist aber wohl zu teuer.

Streetbasketball, Volleyball und Grillen in der Wupperaue? Die Pläne dafür liegen im Schloss vor. Sie umzusetzen ist aber wohl zu teuer.

Foto: J. Moll (Archiv)

Nun gibt es zwar konkrete Pläne für neue Freizeitangebote auf der grünen Wiese in der Wupperaue. Vieles spricht aber dafür, dass Stadtplaner Matthias Müller sie für die Schublade entworfen hat. Dabei sind die Entwürfe gut — befanden jedenfalls die Politiker im Planungsausschuss am Donnerstagabend einhellig. Ein Mehrheitsvotum dafür wird es aber dennoch letzten Endes eher nicht geben. Im Ausschuss war noch kein Beschluss zu fassen, auf der Tagesordnung stand lediglich "Kenntnisnahme".

Drei Varianten legte Müller vor — "als Diskussionsgrundlage". Entwurf eins sieht die Anlage eines knapp 160 Quadratmeter großen Streetbasketball-Felds auf der großen Grünfläche im Wupperbogen vor sowie die "Ertüchtigung der Rasenflächen", wie Müller das nannte. Dahinter verbirgt sich eine Verbesserung und Befestigung des Rasenuntergrundes.

Variante zwei enthält neben dem Streetbasketball-Feld die Neuanlage eines Grillplatzes und einer Boule-Spielfläche. In Variante drei wird dieses Angebot noch um ein Volleyball-Feld ergänzt. Die reinen Baukosten liegen nach Berechnungen der Verwaltung je nach Variante zwischen 24 000 und knapp 50 000 Euro. Nicht beziffert wurden die (auf lange Sicht höheren) Kosten für die laufende Unterhaltung und, bei Bedarf, Instandsetzung der Anlagen.

Die Kosten sind der Knackpunkt, an denen die Umsetzung scheitern dürfte. Angesichts eines Haushaltsdefizits von über drei Millionen Euro in 2014 und der Ankündigung von Steuererhöhungen ab 2015 sei diese freiwillige Ausgabe von der Stadt nicht zu leisten, gaben alle Fraktionen außer der SPD zu bedenken (die Grünen nahmen an der Sitzung nicht teil). Einhelliger Tenor der Mehrheit: Selbst wenn für die Anfangsinvestitionen Sponsoren zu finden sein sollten, blieben die laufenden Kosten doch an der Stadt hängen. Und das sei nicht tragbar.

Der Bauhof könne die Unterhaltungsarbeiten nicht leisten, stellte überdies Bauamtsleiter Andreas Schröder klar. Auch dafür müssten "Vereine, Verbände oder Privatleute" gefunden werden, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. "Pflege und Unterhaltung werden aber sehr aufwändig sein", unterstrich Gerhard Welp (FDP), weil die gesamte Wupperaue im Überschwemmungsbereich liege. Die FDP hatte sich schon bei ihrer Mitglieder-Versammlung vor rund zwei Wochen entschieden gegen die Neugestaltung der Wupperaue ausgesprochen und dabei auch auf vorhandene Sport-, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten am Jugendzentrum im Brunsbachtal verwiesen.

Ein weiteres Argument dagegen wurde von CDU und UWG ins Spiel gebracht: "Die Stadt schafft es heute schon nicht, vorhandene Spiel- und Freizeitanlagen im Zentrum angemessen zu unterhalten", gab CDU-Fraktionschef Christian Schütte zu bedenken. Die Pflege des Bestands müsse Vorrang haben vor Neuinvestitionen mit hohen Folgekosten, ergänzte Jürgen Thiel (UWG).

Klar ist nun: In dieser Legislaturperiode, die im Mai mit der Kommunalwahl endet, wird sich in der Wupperaue nichts tun. Wann der neu konstituierte Stadtrat sich nach erneuter Debatte im Fachausschuss mit der Thematik beschäftigen wird — wenn überhaupt noch —, steht in den Sternen.

(bn)
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