Hückeswagen Wohntraum am Etapler Platz gefunden

Hückeswagen · Seit Juli wohnt Gisela Tillmanns in einer barrierefreien Wohnung im Neubau am Etapler Platz. Hier fühlt sie sich wohl und angekommen - trotz des noch anhaltenden Baulärms. Sie wünscht sich aber mehr Wohnraum für ältere Menschen.

 Beim Blick vom Balkon aus genießt Gisela Tillmanns (hier mit ihrer Tochter Beatrix Ommer) die Aussicht. Sie ist wieder in ihrer Wahlheimat angekommen. Auch mit den neuen Nachbarn hat sie bereits Freundschaft geschlossen.

Beim Blick vom Balkon aus genießt Gisela Tillmanns (hier mit ihrer Tochter Beatrix Ommer) die Aussicht. Sie ist wieder in ihrer Wahlheimat angekommen. Auch mit den neuen Nachbarn hat sie bereits Freundschaft geschlossen.

Foto: michael schütz

Bei Kerzenschein genießt Gisela Tillmanns die lauen Sommerabende auf ihrem Balkon - teils in Gesellschaft der Nachbarn. Der Blick schweift über den Etapler Platz bis zum angestrahlten Schloss. Auch die katholische Kirche und der Fürstenberg liegen im Blickfeld der Rentnerin. "Das Glockengeläut höre ich von beiden Kirchen. Ich liebe Kirchenglocken", sagt sie.

Anfang Juli hat die Wahl-Hückeswagenerin eine der neu entstandenen Wohnungen im Neubau am Etapler Platz bezogen. Damit nahm eine lange Suche ein glückliches Ende. Zwei Jahre hatte Gisela Tillmanns nach einem geeigneten Wohnraum in der Schloss-Stadt gesucht. "Ich habe mich im Johannesstift erkundigt, auf Wiehagen eine Wohnung angesehen und hätte fast im Goethetal etwas gefunden", berichtet die über 80-Jährige, die zuvor 36 Jahre in Hilden eine Eigentumswohnung hatte.

Bei einem Besuch in Hückeswagen, wo eine ihrer beiden Töchter, Schwiegersohn, zwei Enkel und zwei Urenkel leben, bemerkte sie die Baustelle der Firma Horus Grundstücksgesellschaften aus Viersen. "Ich habe am Montag danach gleich beim Amt in Hückeswagen und anschließend beim Investor Martin Schommer angerufen und meine Lage erklärt", berichtet sie im Gespräch mit der BM. Noch am gleichen Tag sei ihr eine Wohnung in dem noch im Bau befindlichen Gebäudekomplex versprochen worden.

Nach Einsicht der Baupläne unterschrieb Gisela Tillmanns im Herbst 2015 den Mietvertrag. "Ich habe mir eine Wohnung ausgesucht, die klein ist und hoch liegt", schwärmt sie von ihrem neuen Domizil in der dritten Etage. Während der Fertigstellung hatte die neue Mieterin sogar Einfluss auf die Gestaltung wie Bodenfarbe, Tapeten, Fliesen und Sanitärobjekte. Selbst die Wasseranschlüsse der Küche und der Durchgang zwischen Diele und Wohnraum wurden nach ihren Wünschen angepasst. Da sich im Untergeschoss des Gebäudekomplexes die Tiefgarage befindet, erhielten die Mieter einen gemeinschaftlichen Waschraum wie auch persönliche Abstellräume auf der selben Etage. "Ich möchte auf diesem Weg Danke sagen, dass das alles so gut geklappt hat", sagt die Rentnerin zufrieden.

Nach einem aufreibenden Jahr, wo sie sich unter anderem um den Verkauf der Eigentumswohnung in Hilden kümmern und den Umzug planen musste, hat sie nun ihren knapp 70 Quadratmeter großen Wohntraum gefunden und genießt ihn in vollen Zügen. Auch mit den neuen Nachbarn hat Gisela Tillmanns bereits Freundschaft geschlossen. Seit der große Balkon mit Trennwänden zu den benachbarten Wohnungen unterteilt wurde, wurde eine Tafel angeschafft, auf der Nachrichten zum Nachbarn und zurück durchgereicht werden können. "Die Chemie stimmt einfach", betont sie lächelnd.

Bis die Umgestaltung des Etapler Platzes fertig ist, ist die rüstige Rentnerin tagsüber noch von Baulärm umgeben. "Das stört mich aber nicht", versichert sie. Spätestens wenn im nächsten Jahr der Etapler Platz fertiggestellt ist, werde Ruhe einkehren, ist sie sich sicher. Ihren im Jahr 2008 verstorbenen Mann ließ Gisela Tillmanns schon damals nach Hückeswagen überführen. "Das war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus", sagt sie. Nun sei sie wieder in ihrer Wahlheimat angekommen - in der Nähe der Grabstätte und umgeben von ihrer Familie. Urlaub braucht sie nicht mehr.

"Meine Mutter macht mehrere Tagestouren im Jahr oder geht in den Wupperauen spazieren", berichtet Beatrix Ommer. Und ihre Mutter fügt hinzu: "Ich fühle mich angekommen. Hier in Hückeswagen hat sich ja Vieles zum Guten verändert. Allerdings sollte es mehr Wohnraum für ältere Menschen geben", wünscht sie sich.

(heka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort