Hückeswagen "Wohnen am Schloss": Baustart im Herbst
Hückeswagen · Ein großes Bauschild auf dem Platz, auf dem das frühere Schlosshotel stand, verweist auf den nächsten Schritt: Jetzt wird mit der Vermarktung des Projekts "Wohnen am Schloss" begonnen. Der Investor hat schon einige Interessenten.
Jürgen Hartmann hat sein Interesse derzeit hauptsächlich auf Gummersbach ausgerichtet. Denn beim Kreisbauamt liegt seit zwei Wochen der Bauantrag des Hückeswageners. "Die Abstimmung mit dem Kreis hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich mir das vorgestellt habe", sagt der Investor. Sein Architekt Thomas Schindler komme aus Baden-Württemberg, und dort sei so manches in diesen Verfahren einfacher. "Die Leitung des Kreisbauamtes hat mir aber versprochen, die Prozedur zu beschleunigen", berichtet Hartmann. Er hoffe nun, dass sie sich daran auch halte.
Der Hückeswagener hatte im Herbst 2011 das ehemalige Schlosshotel an der Bahnhofstraße gekauft, in dem seit Beginn der 1980er Jahre eine Diskothek untergebracht war. Hartmann will dort nun eine Anlage mit barrierefreien Wohnungen errichten; insgesamt sind drei Wohnhäuser geplant.
Nachdem die ersten Pläne im August 2012 für teilweise heftige Kritik aus der Politik und der Bevölkerung sorgten — "zu massiv" und "zu modern" war am häufigsten zu hören —, hatten Hartmann und Schindler sie überarbeitet. Für die nur noch drei- statt viergeschossige Bauweise erntete das Duo im November dann viel Lob bei den Politikern.
Nun will der Investor die Vermarktung der insgesamt 33 Wohnungen in Angriff nehmen. Dazu wird Hartmann einen Vertriebsprofi mit ins Boot nehmen: Der Makler soll dabei helfen, das Projekt "Wohnen am Schloss" in den umliegenden Städten bekanntzumachen; das gilt vor allem für Radevormwald, Wipperfürth, Wermelskirchen, Remscheid und Wuppertal.
Die bisherige Nachfrage bezeichnet Hartmann als "zufriedenstellend"; die Liste umfasst etwa 50 Interessenten, die hauptsächlich aus Hückeswagen und dem näheren Umfeld (Bergisch Born, Hämmern) kommen. Die meisten seien ältere Menschen, die vor allem die geplante Barrierefreiheit lockt. Jüngere Interessenten sind in der Regel Kapitalinvestoren, die die Wohnungen vermieten wollen.
Damit nach den Verkaufsgesprächen keine unliebsamen Überraschungen mehr auftreten, hat Hartmann den Boden untersuchen lassen, auf dem die Gebäude stehen und in dem die Tiefgarage errichtet werden soll. "Das ist Schwemmlandbereich des Brunsbachs und der Wupper", berichtet er. Die Ergebnisse waren in Ordnung. "Ich sehe nicht, dass die Kosten explodieren werden", versichert er.
Sollten sich genügend Interessenten finden, die Hartmann definitiv eine Zusage geben, könnten noch im Herbst die Bauarbeiten beginnen. Vor Ende nächsten Jahres werde aber wohl noch niemand in eine der 33 Wohnungen einziehen können. Der Investor rechnet mit dem dritten oder vierten Quartal 2014 — "alles andere wäre unrealistisch und unseriös", sagt er.
