Ansichtssache Wo in Hückeswagen gute und wichtige Arbeit geleistet wird

Hückeswagen · Die vergangenen Wochen gab's häufig etwas zu kritisieren. Daher soll dieses Mal ausschließlich gelobt werden - was bei diesen drei Institutionen in der Stadt aber auch kein Problem ist: Flüchtlingsnetzwerk, DLRG und Gotteshütte.

Es hat sich schon seit längerem abgezeichnet: Die dritte Kleiderkammer, die des Flüchtlingsnetzwerks, wird angesichts zurückgehender Zuweisungen bei den Asylsuchenden nicht mehr gebraucht. Die meisten von ihnen sind mit den Dingen des täglichen Bedarfs längst ausgestattet. Die für den 15. Juni festgesetzt Schließung ist daher nur konsequent, zumal es noch zwei weitere Hilfsangebote dieser Art in der Schloss-Stadt gibt.

Doch auch wenn die Kleiderkammer schließen wird, den Kleidertreff wird und muss es weiterhin geben. Es ist wichtig gerade für die Menschen, die ein Trauma aus Krieg, Gewalt und Flucht zu bewältigen haben, in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Dazu gehört ein intensiver Kontakt untereinander, um sich auszutauschen. Aber vor allem der Austausch mit den Hückeswagenern. Es kann den ehrenamtlichen Helfern des Flüchtlingsnetzwerks gar nicht hoch genug angerechnet werden, was sie in den vergangenen zwei Jahren - seit der Hoch-Zeit der Flüchtlingskrise - alles für die Integration dieser Menschen getan haben. Das Flüchtlingsnetzwerk wäre in diesem Jahr ein passender Anwärter auf den Liberalen Bürgerpreis des FDP-Ortsverbands!

Es leistet eine hervorragende Arbeit. Nicht zuletzt deshalb sollte die Stadt alles dafür tun, dass die wöchentlichen Treffen und Hilfsangebote auch nach einer möglichen Vermietung der ehemaligen Restaurant-Räume im Bürgerbad an einen neuen Pächter an anderer Stelle im Stadtgebiet fortgeführt werden können.

Ein deutliches Votum gaben die Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe ab, als sie ihre Vorstandsmitglieder einstimmig in ihren Ämtern bestätigten. Hier hat sich vor zwei Jahren ein junges Team zusammengefunden, das sich nicht zu schade war und ist, die nun nicht gerade unscheinbaren Probleme der Ortsgruppe anzugehen. Dass sich vor allem in Sachen Finanzen und neuen Fahrzeugen einiges zum Positiven gewendet hat, ist der Mannschaft um den Vorsitzenden Adrian Borner zu verdanken. Sie ist sich beispielsweise nicht zu schade, Klinken zu putzen oder Politiker auf die Probleme der geringen oder auch fehlenden finanziellen Unterstützung der DLRG aufmerksam zu machen. Hier wird nicht gejammert, sondern gehandelt.

Allerdings können sich Borner & Co. längst noch nicht auf den Lorbeeren ausruhen - dafür ist noch zu viel zu tun. Zwar kann der DLRG-Vorstand so manches Problem, wie die Finanzierungslücken, nicht aus eigenem Antrieb lösen - wie kann es eigentlich sein, dass Unterhaltskosten und die direkten (Benzin-)Kosten, die bei einem Einsatz entstehen, von den Lebensrettern selbst übernommen werden müssen? Aber der Vorstand kann weiterhin bei den Verantwortlichen in Stadt, Kreis, Land und Bund Bretter bohren. Auch wenn sie dick erscheinen mögen. Diesem Vorstand ist alles zuzutrauen.

Eine gute und vor allem wichtige Arbeit leistet seit 64 Jahren das Jugend- und Sozialwerk Gotteshütte. Die Mitarbeiter nehmen sich seit jeher Kindern und Jugendlichen an, die es in ihren Familien - aus welchen Gründen auch immer - nicht leicht haben. Das neue Projekt "Sozialpädagogisch Betreutes Wohnen" ist ein gutes Beispiel dafür, wie Jugendliche und junge Erwachsene auf das Leben vorbereitet werden. Und das ohne Eltern, die Kindern normalerweise zur Seite stehen. Ob junge Flüchtlinge oder junge Deutsche: Die Gotteshütte kümmert sich um alle, die ihre Hilfe brauchen. Danke dafür!

(RP)
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