Hückeswagen Wo bleiben Real- und Hauptschule?

Die lange geplante Sekundarschule ist am Elternwillen gescheitert. Es wurden nicht genug Kinder angemeldet. Die Pläne für eine gemeinsame Gesamtschule mit Radevormwald lösten sich ebenfalls in Wohlgefallen auf - die Politik in Rade wollte diese Schule nicht. Nun hat die Stadt nur noch eine Option: Haupt- und Realschule werden fortgeführt.

Für Bürgermeister Dietmar Persian ist das kein Problem, wie er im Schulausschuss klarstellte. Aus seiner Sicht ist die Beibehaltung des dreigliedrigen Schulsystems "mindestens gleichwertig" im Vergleich zu neuen Schulformen. "Das ist nach wie vor keine Notlösung", sagte er. Dennoch werde es Veränderungen geben, die es von der Politik mitzugestalten gelte. Dabei sollten die Eltern einbezogen werden. Die Stadt hatte Anfang März Eltern von Grundschulkindern eingeladen, auch um zu erfahren, welche Wünsche sie zum Profil der weiterführenden Schulen haben. "Wir möchten den Schwung aus dem Workshop aufnehmen und mit Eltern im Gespräch bleiben", sagte Persian.

Die Zahl der Kinder an Haupt- und Realschule sinkt. An der Realschule werden im Sommer zwei Eingangsklassen gebildet, an der Hauptschule eine. Dennoch werden die vorhandenen und ursprünglich für mehr Klassen konzipierten Schulgebäude weiter benötigt: Auf diesem Standpunkt stehen bisher Bürgermeister und Verwaltung, sagte Persian. Unter anderem die Einführung des Ganztags an der Hauptschule vor Jahren habe zu einem höheren Raumbedarf geführt. Sein Fazit: Auch mit weniger Schülern und Klassen sind die Schulgebäude nicht zu groß geworden.

Marc von der Neyen (CDU) hakte nach: Hauptschule und Realschule in einem Gebäudekomplex zusammenzulegen, sollte nicht kategorisch abgelehnt werden, zumal sich daraus auch pädagogische Vorteile ergeben könnten. Grundsätzlich müsse darüber nachgedacht werden, das Hauptschulgebäude an der Weststraße freizusetzen, die Realschule an der Kölner Straße zu erweitern und dort die Hauptschule unterzubringen. Persian will das nicht: "Im Moment sehe ich nicht das Potenzial, beide Schulen in einem Gebäude zusammenzufassen, ohne erhebliche Investitionen in den Standort. Woher soll das Geld dafür kommen?", fragte er.

Die Schulleiter wünschen sich keine neue Standort-Diskussion, sagte Christiane Klur (Realschule). "Nach Jahren der intensiven Diskussion und Arbeit zur Schulentwicklungsplanung würden ich und das Kollegium gerne wieder Zeit haben, unserem Kerngeschäft nachzugehen." Das bestehe aus der Fortentwicklung von Lernkonzepten und aus Unterricht.

(bn)
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