Hückeswagen Witziger Blick auf "Obstbaum des Lebens"

Hückeswagen · Kabarettistin Monika Blankenberg sorgte am Samstag für ein gut besuchtes Kultur-Haus Zach. Mit ihrem Programm "Bleiben Sie jung beim älter werden" gab sie wertvolle Tipps, wie man in Würde altert und dabei die Freude am Leben nicht verliert.

 Monika Blankenberg sorgte mit ihren Bemerkungen zum Älterwerden und Jungbleiben für zustimmendes Kopfnicken und breites Grinsen im Publikum.

Monika Blankenberg sorgte mit ihren Bemerkungen zum Älterwerden und Jungbleiben für zustimmendes Kopfnicken und breites Grinsen im Publikum.

Foto: D. bauer

Schon die Begrüßung sorgte bei den mehr als 40 Zuschauern im Kultur-Haus Zach am Samstagabend für ein breites Grinsen: "Willkommen auf dem Obstbaum des Lebens, egal auf welchem Ast sie gerade sitzen", sagte die Kölner Künstlerin und stimmte ihre Zuschauer gleich auf das Kernthema ihres Programms ein.

"Die jungen Leute sitzen unten auf den dünnen Ästen. So ein Ast muss sich ja erstmal entwickeln, bis er stark und tragfähig ist", hat Monika Blankenberg festgestellt. Die verschiedenen Etappen des Lebens beschrieb sie mit dem Reifeprozess von Obst. "Sie sind zuerst frühreif, dann reif, vollreif, überreif, wurmstichig und Fallobst. Und die Übergänge sind fließend." Um bei diesem Tempo nicht unter die Räder zu kommen und im "Land der Wahnvorstellungen mit dem Jugend- und Fitnesswahn" mitzuhalten, empfiehlt Blankenberg, die Freude bei alledem nicht aus den Augen zu verlieren.

Reife Menschen würden ja immer beschimpft, weil sie Kranken- und vor allem Rentenkassen plündern würden. Um nicht auf offener Straße angegangen zu werden, versuchten viele, jung zu bleiben oder zumindest so auszusehen. Doch: "Jung bleiben kommt von innen", betonte die Kabarettistin. Wieder zog sich ein breites Grinsen und zustimmendes Kopfnicken durch die gut gefüllten Reihen vor der Bühne.

Im ersten Teil ihrer Show erteilte Blankenberg Tipps, um innerlich jung zu bleiben. Der erste Schritt sei es, die heutige Jugend in ihrer Sprache zu verstehen. Das sei aber gar nicht so einfach, merkte die Kabarettistin an, die Anekdoten aus ihrem Alltag mit der zwölfjährigen Enkelin erzählte, denn: "Die jungen Leute reden heute ganz komisch." Präpositionen würden weggelassen und neue Begriffe erfunden. "Ich weiß nicht, ob es bekannt ist, aber die Jugend hat sogar einen eigenen Duden." Daraufhin gab es einen Exkurs, und jeden Satz beendete Blankenberg in einer lässigen Pose mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand zu einem V geformt und den Worten "ich schwör." Lautes Lachen füllte den Saal. Und dann kamen kuriose Vokabeln: "Erzeugerfraktion - da kann man sich ja noch denken, dass damit die Eltern gemeint sind. Blümchenkiller sind Vegetarier, und eine Mafiatorte ist eine Pizza."

Zum Ende des ersten Teils wurde die Kölner Kabarettistin dann politisch und ließ amüsante Tiraden ab über die aktuelle "Kloaktion" (Koalition) sowie einige Bundespolitiker wie Gesundheitsminister Jens Spahn ("der mit Buchhalterbrille und der Ausstrahlung eines Bestatters"), "Flinten-Uschi" (Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen) oder dem "Alpentaliban aus dem Söderland", Innenminister Horst Seehofer.

Im zweiten Teil garnierte Blankenberg ihr gelungenes Kabarettprogramm schließlich noch, indem sie in das Kostüm ihres fiktiven Charakters "Oma Anna" schlüpften und auch hier das Leben aus der Sicht einer Seniorin durchleuchtete. Ein gelungener Abend, der in Hückeswagen nach Wiederholung ruft.

(sebu)
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