Hückeswagen Winter beschädigte die Kirche

Hückeswagen · Durch die starken Schneefälle im Winter sind Schieferplatten auf dem Dach der Pauluskirche verrutscht. Die Schäden werden ab heute repariert. Das denkmalgeschützte Gebäude kostet die evangelische Gemeinde viel Geld.

 Einige aktuelle Schäden sind auch von unten gut erkennbar.

Einige aktuelle Schäden sind auch von unten gut erkennbar.

Foto: Hans Dörner

Einen richtigen Sommer gab es kaum, aber der Winter davor war sehr hart. Das bekam auch die Pauluskirche zu spüren, an deren Dach deshalb ab heute wieder gearbeitet werden muss. "Durch den heftigen Winter mit starken Schneefällen sind Schieferplatten verrutscht", erklärt Marc Buchholz vom evangelischen Gemeindeamt. Aufgrund der Arbeiten wird die Marktstraße zwischen der Einmündung Marktberg und dem Schlossplatz voll gesperrt – bis einschließlich morgen. "Die zwei Tage sind notwendig, weil wir mit dem Kranwagen mehrere Stellen anfahren müssen", erläutert Buchholz. "Bis die Arbeitsbühne des Kranwagens hochgefahren, die Stelle repariert und die Bühne wieder runtergefahren ist – all das dauert eine Weile", sagt Buchholz.

"Man muss viel Zeit mitbringen"

Warum die Winterschäden an dem Denkmal erst Ende September wieder in Ordnung gebracht werden können, erklärt Kirchbaumeister Martin Kottsieper: "Wenn man hier etwas machen will, muss man viel Zeit mitbringen", sagt Kottsieper lakonisch. Denn über die Sperrung der Marktstraße könne nicht die Stadt Hückeswagen entscheiden, sondern nur der Kreis in Gummersbach. Weitere Gründe für die Verzögerung der Arbeiten fasst Kottsieper zusammen: "Wir mussten eine Ausschreibung machen. Dann hatte der günstigste Dachdecker keine Kapazität, dann musste Gummersbach wegen der Straßensperrung entscheiden, dann waren Ferien, dann konnte der Dachdecker nicht, dann hat es geregnet – da machen Sie da mal einen Termin draus", schließt Kottsieper.

Was genau den Dachdecker erwartet, und wie hoch demnach die Kosten sein werden, wird sich erst heute zeigen, denn: "Wir haben Anfang des Jahres nur eine Begehung von unten machen können, aber innen sind ja keine Fenster. Deswegen wissen wir nicht, wie viel kaputt ist", sagt Kottsieper. Er glaubt, dass bislang keine Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eingezogen ist: "Die Schieferplatten sind ja dazu da, das Holz vor Schaden zu bewahren."

Kottsieper findet es "besonders bitter", dass an dem Dach überhaupt schon wieder gearbeitet werden muss – immerhin ist es erst im Jahr 2005 komplett saniert worden. Rund 120 000 Euro kostete das damals, 60 000 Euro kamen aus Landesmitteln, rund 3600 Euro durch die Spendenaktion "Turm in Not" zusammen, den Rest musste die Evangelische Kirchengemeinde selbst tragen – dabei geht es ihr finanziell nicht unbedingt gut: Gerade erst wandelt sie ihr zweites denkmalgeschütztes Gebäude, die Johanniskirche, in ein Kolumbarium um, da die Unterhaltung von zwei Kirchen zu teuer war. Durch den Umbau zur Grabeskirche, die im Januar eröffnet werden soll, hofft die Gemeinde auf Einnahmen.

Einnahmen, die sie unter anderem nun wieder in die Pauluskirche stecken muss – zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren. "Als wir damals den Turm gemacht haben, haben wir schon eine Menge Schäden behoben, die abzusehen waren", sagt Kottsieper, aber: "Der Winter war nun einmal sehr hart."

(RP)
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