Erlebnisstation in Hückeswagen beschädigt Wieder Vandalismus im Auenpark

Hückeswagen · Hückeswagen hat ein Problem: Die Erlebnisstationen entlang des Bahntrassen-Radweges in der Wupperaue werden immer wieder beschädigt. In den drei anderen beteiligten Kommunen gibt es diese starken Beschädigungen nicht.

 Vandalismus nahe der Wupperauen: Wieder wurden Infotafeln beschädigt.

Vandalismus nahe der Wupperauen: Wieder wurden Infotafeln beschädigt.

Foto: Karsten/Heike Karsten

Siegfried Berg ist entsetzt – und verärgert zugleich. Zum zweiten Mal haben Vandalen erheblichen Schaden im Auenpark angerichtet. Die Schriftfolien der Erlebnisstation in der Wupperaue (gegenüber der Hundewiese) wurden wieder einmal abgerissen oder zerkratzt. „Wir haben vor allem in Hükeswagen dieses Vandalismus-Problem, an den anderen Stationen entlang der alten Bahntrassen nicht“, berichtet Christiane Weitkemper-Mattil auf Anfrage. Sie ist Mitarbeiterin der Biologischen Station Oberberg und war Koordinatorin des Projektes „WupperVielfalt – Naturerlebnis im oberen Tal der Wupper“. Mit Fördermitteln von EU und Land wurden 26 Erlebnisstationen entlang der Wupper aufgestellt – von Marienheide bis Radevormwald. In Hückeswagen gibt es vier. Eine davon steht eben im Hückeswagener Auenpark.

Die Biologische Station Oberberg war Träger dieses Regionale2010-Projektes „Wasserquintett“ und betreut heute immer noch diese Erlebnisstationen. Aufgewertet werden sollten der Bahntrassenweg von Marienheide über Wipperfürth nach Hückeswagen, die Bassisstation Wasserquintett in Wipperfürth und der Auenpark in Hückeswagen. Die Region Wasserquintett soll als Naherholungsziel für die Bewohner der angrenzenden Ballungsräume dienen, aber auch von den Oberbergern selbst genutzt werden, um ihre Freizeit zu gestalten, um sich zu erholen und um Sport zu treiben.

So ist die Region Wasserquintett ein Ziel für Wanderer und Fahrradfahrer geworden – neben dem Bahntrassenweg sind es noch unzählige weitere Wege wie auch der Wupperweg, der die Wupper von ihrer Quelle bis zur Mündung in den Rhein begleitet.

Entlang dieser beiden Hauptwege wurden von Marienheide bis Radevormwald 26 Erlebnisstationen eingerichtet, die interessierte Besucher über die Natur entlang der Strecke visuell und interaktiv über die Kulturlandschaft informieren. Heimatforscher Siegfried Berg war mit beteiligt an der Gestaltung dieser Informationstafeln und ist dementsprechend betroffen von dem immer wiederkehrenden Vandalismus in der Wupperaue.

Die Stadt Hückeswagen bedauert die erneute Zerstörung dieser Tafeln, erklärte auf Anfrage Heike Rösner von der Stadtverwaltung. Die Zuständigkeit, und damit auch die Reparatur oder Instandsetzung, liege aber bei der Biologischen Station Oberberg, erklärte sie.

Das bestätigt Christiane Weitkemper-Mattil. Die Erlebnisstationen waren zu 100 Prozent von der EU und dem Land gefördert worden; insgesamt gab es 600.000 Euro. Ein Teil der Mittel wurden aber auch für Naturschutzmaßnahmen zur Entwicklung der Wupperaue eingesetzt. „Wir haben nach der ersten Zerstörung im Juni 2016 in Hückeswagen bereits die Konstruktion nachgebessert. Sie hatte sich nach massiven Einwirkungen von Unbekannten verzogen oder war gar zerstört“, berichtete die Mitarbeiterin der Biologischen Station. „Nun sind die Fördergelder aufgebraucht, und jede Reparatur müssen wir selbst bezahlen.“ Freundlicherweise unterstütze die Volksbank Oberberg die Biologische Station und übernehme solche Kosten, die inzwischen im vierstelligen Bereich lägen.

Ob neue Folien aufgezogen werden, konnte Weitkemper-Mattil gestern im Gespräch mit dieser Zeitung nicht sagen. Sie war erst durch den Anruf der Bergischen Morgenpost über die erneuten Beschädigungen informiert worden. „Unser Ziel sollte natürlich sein, dass die Infotafeln bestehen bleiben. Wie, müssen wir im neuen Jahr überlegen.“ Dazu will man fachlichen Unterstützung hinzuziehen.

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