Wipperfürth „Ich trete in große Fußstapfen“

Wipperfürth · Werner Klemp ist Nachfolger des langjährigen Schulleiters des Wipperfürther St.-Angela-Gymnasiums, Walter Krämer, der mit dem Ende des vergangenen Schuljahres in Ruhestand gegangen ist.

Das St.-Angela-Gymnasium in Wipperfürth kennt Werner Klemp schon seit einigen Jahren aus erster Hand. An der katholischen Schule, die auch viele Schülerinnen und Schüler aus Hückeswagen besuchen, ist der 56-Jährige seit 2005 als Lehrer für Mathematik und Informatik tätig. Mit Beginn des neuen Schuljahres 2021/22 tritt Klemp nun die vakant gewordene Stelle als Schulleiter an. Sein Vorgänger Walter Krämer ist mit Ende des vorigen Schuljahrs nach 36 Berufsjahren, davon die letzten 15 als Direktor, in den Ruhestand eingetreten.

„Es gab fünf Bewerber, ich war der einzige vom St. Angela“, berichtet Klemp. Seine Bewerbung habe er bereits im November eingereicht, wegen der Corona-Krise habe sich das Verfahren allerdings länger als geplant hingezogen, „so dass ich erst vor etwa acht Wochen den Bescheid mitgeteilt bekommen habe“. Der 56-Jährige hat neben seinem Lehramtsstudium an der Bochumer Ruhr-Universität auch einen Abschluss als Ingenieur gemacht. „Ich unterrichte an unserer Schule auch Elektrotechnik – allerdings nur als Projektfach“, sagt Klemp.

Der gebürtiger Wuppertaler lebt mit seiner Frau und den vier Kindern, von denen zwei ebenfalls am erzbischöflichen Gymnasium sind, in der Hansestadt. „Nach meinem Abschluss an der Ruhr-Uni war ich zunächst für einige Zeit weiter dort tätig, ehe ich mein Referendariat in Köln absolviert habe“, sagt der 56-Jährige. Im Anschluss hatte er einige Jahre im hessischen Königsstein unterrichtet, ehe er 2005 nach Wipperfürth wechselte. Zuletzt war Klemp am St. Angela Unterstufenkoordinator.

Mit großem Respekt blickt er auf seinen Amtsvorgänger. „Ich trete in große Fußstapfen – und das meine ich nicht nur in der zeitlichen Dimension, weil Walter Krämer so lange an der Schule war. Sondern auch in Bezug auf das Ansehen, das er unter den Schülern und Kollegen genossen hat“, versichert Klemp. Er bewundere vor allem die Tatsache, wie gut Krämer den Spagat zwischen „Nähe und Chefsein“ hinbekomme habe. „Die neue Stelle ist tatsächlich eine große Herausforderung für mich“, betont der Pädagoge.

Klemp ist sich bewusst, dass er eine hervorragend aufgestellte Schule übernommen hat. „Ich will das Positive erhalten, aber gleichzeitig nach vorne blicken. Für mich ist das Thema Digitalisierung eine der größten Herausforderungen für das Schulleben“, sagt der neue Schulleiter. Natürlich spiele das Thema in Zeiten von Corona eine besonders große Rolle. „Dinge, die man sich für die Zukunft vorgenommen hat, sind aus der schieren Notwendigkeit heraus schon umgesetzt worden. Die Verwaltung soll digitaler werden, zudem auch die Klassenbücher oder auch die Stundeplanerstellung. Das möchte ich in den kommenden Monaten und Jahren umsetzen“, sagt Klemp.

Weitere schulische Standbeine, die er ausbauen will, seien die Bereiche Musik und Sport. „Ich habe selbst viele Jahre in einer Band gespielt und war und bin sportlich sehr aktiv. Diese beiden Bereiche sind mir sehr wichtig. Auch weil ich erlebt habe, dass Schüler, die im normalen Unterricht vielleicht nicht viel Selbstbewusstsein haben, in diesen Bereichen aufleben und gestärkt werden können“, sagt Klemp. So könnten die Lehrer ihre Schüler auch auf ganz andere Weise kennenlernen. Abgesehen davon würde Sport natürlich den Kindern und Jugendlichen einfach guttun. „Ich halte das für sehr wichtig“, betont der Schulleiter.

Er habe sich seinerzeit ganz bewusst an einem katholischen Gymnasium beworben, sagt der 56-Jährige. „Wir sollten unseren Schülern gute Vorbilder sein. Unser Leitbild lautet: ‚Den ganzen Menschen im Blick‘. Und das möchte ich in meiner Arbeit mit Leben erfüllen – es soll nicht nur eine Worthülse bleiben, sondern sich im Schulalltag widerspiegeln“, sagt Klemp.

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