Hückeswagen Wer analog sieht, sieht schwarz

Hückeswagen · Wer noch nicht digitales Fernsehen guckt, sollte seine Anlage bald umrüsten. Denn: Am 30. April 2012 wird die analoge Satellitenübertragung abgeschaltet. Fernsehhändler Siegfried Burghoff sagt, was zu tun ist.

Am Samstag sind es nur noch 365 Tage, bis die TV-Bildschirme schwarz bleiben — allerdings nur bei denjenigen, die das Fernsehprogramm noch analog empfangen. Wie viele das in Hückeswagen sind, kann Siegfried Burghoff nicht beziffern. Landesweit sind es aber bis zu 800 000 Haushalte, die über ihre derzeitige Satellitenanlage in einem Jahr keine Programme mehr empfangen können. Das hat die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) ermittelt. Ein Sprecher betont dazu: "Auf dem Land gibt es mehr Satellitenanlagen als in den Städten." Auch analoge.

Die meisten Kunden von Siegfried Burghoff haben noch nichts von der bevor stehenden Veränderung gehört. Die meisten Kommentare, die der Fernsehhändler von der Marktstraße bislang zu hören bekommen hat, lauten: "Davon weiß ich nichts" oder "Ich weiß gar nicht, ob ich analoges oder digitales Fernsehen habe."

Die Anlagen selbst müssen in der Regel nicht ausgetauscht werden, versichert die LfM. "Sie benötigen aber eine neue Ausstattung mit digitaler Technik", heißt es in einer Pressemitteilung der Landesanstalt. In den meisten Fällen reichten der Austausch des Empfangskopfes (LNB) an der Satellitenschüssel und auf jeden Fall ein Digitalreceiver.

Manchmal müssen neue Kabel her

Ein wenig anders sieht das Siegfried Burghoff. Sind nämlich die Satellitenschüsseln zu alt — also mindestens zehn Jahre — müssten diese ebenfalls ausgetauscht werden. "Die Schüsseln sind häufig oxidiert und gehen bei der Demontage kaputt", hat er festgestellt. Auch sind die Kabel mitunter nicht mehr zu gebrauchen oder für die technischen Neuerungen nicht mehr ausreichend. "Manchmal müssen wir dann auch neue Strippen ziehen", sagt der Fernsehhändler.

Die Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS) als größter Wohnungsvermieter in der Stadt hat laut Burghoff alle ihre Häuser bereits auf die neue Technik umrüsten lassen. Allerdings gibt es immer noch Mieter, die ihren analogen Receiver benutzen. Spätestens in einem Jahr sollten sie den gegen ein digitales Gerät ausgetauscht haben.

Die Kosten für den Wechsel von analog auf digital sind unterschiedlich: "Wenn nur der Empfangskopf ausgetauscht werden muss, liegen sie — je nach Fabrikat — zwischen 50 und 150 Euro", berichtet Burghoff. Müssen ganze Schüsseln getauscht werden, geht's inklusive dem Material und dem Einrichten ab 150 Euro los, dazu kommen noch die Kosten für einen Digitalreceiver.

Bloß nicht auf den letzten Drücker

Sorge hat der Fernsehhändler, dass viele erst auf den letzten Drücker, also im Frühjahr 2012, kommen. "Dann hätten Handel und Handwerk große Probleme", sagt Burghoff. Und auch diejenigen, die es nicht rechtzeitig bis zum 30. April 2012 schaffen, ihre Satellitenschüsseln von analog auf digital umzurüsten.

(RP)
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