Hückeswagen Wenn der Feuerwehr-Alltag witzig ist

Hückeswagen · Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr sind alles andere als lustig - wohl aber, wenn Comedian Marc Breuer aus dem Alltag der Löschgruppe Schluppendorf berichtet. Die Zuschauer im Kultur-Haus Zach waren begeistert und lachten Tränen.

 Comedian Marc Breuer warb als Löschmeister Jackels im Kultur-Haus Zach um neue Mitglieder für die Feuerwehr Schluppendorf in der Voreifel.

Comedian Marc Breuer warb als Löschmeister Jackels im Kultur-Haus Zach um neue Mitglieder für die Feuerwehr Schluppendorf in der Voreifel.

Foto: H. Karsten

"Löschen, retten, Keller leerpumpen" - wenn der Ernstfall eintritt, ist die Feuerwehr zur Stelle. So auch am Samstag im Island. Im Kultur-Haus waren einige Mitglieder der hiesigen Löschgruppen jedoch nur als Zuschauer vor Ort und hatten ihren Spaß. Denn auf der Bühne präsentierte Marc Breuer sein Programm "Löschmeister Jackels und seine guten Bekannten". Dabei schlüpfte der Comedian immer wieder in neue Rollen, alle jedoch mit dem gleichen Sprachfehler. Kein Wunder, leben in der Heimat von Josef Jackels in Schluppendorf in der Voreifel doch nur 500 Einwohner mit gerade mal zwei Nachnamen und einer gemeinsamen EC-Karten-PIN. Vergnügt schilderte der Löschmeister in Dienstkleidung den Alltag der Freiwilligen Feuerwehr und produzierte damit etliche Lachtränen bei den Zuschauern.

Stolz berichtet er etwa von der 100-jährigen Tradition des Löschzugs und den Anfängen mit Leiterwagen, gezogen von zwei Shetlandponys. "Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten, als wir 1968 zu einem Brand gerufen wurden", sagte der Allround-Feuerwehrmann. 2014 sei der Löschzug zu einem Großeinsatz nach Euskirchen angeforderte worden. "Als wir ankamen, waren die Shetlandponys total platt." Die Zuschauer amüsierte sich über die Ideen der Schluppendorfer Feuerwehr, wie eine Warteschleife für das Alarmtelefon oder dem programmierten Radiosender im neuen Löschfahrzeug. "Damit man auf der Fahrt zum Einsatz nicht so lange suchen muss", witzelte der Comedian.

Neue Ideen für die Hückeswagener Feuerwehr nahm Zuschauer und Feuerwehr-Sprecher Morton Gerhardus zwar nicht mit, wohl aber zwei herzerfrischende und überaus unterhaltsame Stunden. "Die Leute aus der Voreifel sind etwas anders, aber so eine Warteschleife könnten wir ja mal probieren", scherzte er. Bestens unterhalten fühlten sich auch Monika Wedekind und ihre Schwester: "Marc Breuer ist richtig gut. Ich habe ihn einmal im Fernsehen gesehen. Wir amüsieren uns köstlich", sagte sie in der Pause.

Während des Auftritts wurde aus Löschmeister Jackels unter anderem der Rockmusiker Manfred Mertens mit Lockenperücke und Tigerslip, der live "Rauch auf den Straßen" (nach der Melodie von "Smoke on the water") sang. Weitere Pluspunkte sammelte der Comedian mit seinen Ortskentnissen. "Habt Ihr noch Zeit für eine Zugabe, oder wann fährt der letzte Bus nach Radevormwald?", witzelte er über die Nahverkehrsverbindungen. Er kannte den Bürgermeister, den Fußballverein RSV wie auch den freundschaftliche Zwist mit Wipperfürth.

Zuschauer und Feuerwehrmitglied Peter Gerhardus ließ er ein Statement abgeben, warum man in die Feuerwehr eintreten sollte. Jackels: "Wer bei uns eintritt, kann eins von 22 tiefgefrorenen Kaninchen gewinnen." Wenn das kein Anreiz ist - zumindest dafür, noch einmal einen Auftritt Breuers zu besuchen.

(heka)
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