Hückeswagen "Weitblick" startet neuen Versuch in Hückeswagen

Hückeswagen · Der erste Versuch vor zwei Jahren war gescheitert. Erst hatte der Oberbergische Kreis vergeblich nach "Standortlotsen" gesucht, die in Hückeswagen das Ehrenamt koordinieren. Dann fanden sich gleich drei Frauen dafür – doch schon nach kurzer Zeit musste das Angebot wieder gestrichen werden, weil sie aus unterschiedlichen Gründen aufhörten. Nun haben sich mit Margareta Coenen (61) und Brigitte Vandenherz-Siebel (54) zwei Hückeswagenerinnen bereiterklärt, das Angebot für die Schloss-Stadt neu aufzulegen.

 Die beiden neuen "Standortlotsinnen" Margareta Coenen (r.) und Brigitte Vandenherz-Siebel wollen das Ehrenamt in Hückeswagen koordinieren.

Die beiden neuen "Standortlotsinnen" Margareta Coenen (r.) und Brigitte Vandenherz-Siebel wollen das Ehrenamt in Hückeswagen koordinieren.

Foto: Hertgen

"Ich hatte in der Zeitung davon gelesen, dass neue ,Standortlotsen' gesucht werden. Ich habe mir gedacht, das könnte ich doch machen", berichtete gestern Margareta Coenen im Gespräch mit der BM. Kaum hatte sich die Rentnerin, die zuletzt im Sozialen Dienst der Johanniter gearbeitet hatte, dazu entschlossen, erklärte sich ihre Freundin Brigitte Vandenherz-Siebel bereit, ihr zur Seite zu stehen. Die gelernte Krankenschwester arbeitet im Wermelskirchener Altenheim "Haus Vogelsang".

Mittwochs und an jedem ersten Samstag im Monat, jeweils 10 bis 12 Uhr, bietet das Duo im Zimmer 1.13 des Bürgerbüros am Bahnhofsplatz eine Sprechstunde an. Die richtet sich etwa an diejenigen, die sich in Hückeswagen ehrenamtlich betätigen wollen, aber nicht wissen, was sie machen können oder wo noch Ehrenamtler gesucht werden.

Margareta Coenen und Brigitte Vandenherz-Siebel haben sich zum Start ihrer Tätigkeit vorgenommen, vor allem Jugendliche anzusprechen. Ihnen wollen sie den "Sozialführerschein" schmackhaft machen. Dabei sollen Jungen und Mädchen in einem Zeitraum zwischen vier und zwölf Wochen insgesamt zwölf Stunden mit Kindern, Behinderten oder alten Menschen verbringen, mit ihnen spielen, singen, reden oder ihnen einfach nur zuhören.

Im Jugendzentrum kann Margareta Coenen demnächst die Erstgespräche mit interessierten Jugendlichen führen und Workshops zum Thema "Sozialführerschein" anbieten. Vor den Ferien hatte Margareta Coenen das Gespräch mit der Realschule gesucht und dort im Religionsunterricht der Klassen 9 und 10 das Projekt vorgestellt. Mittlerweile hat sie 22 Anmeldungen vorliegen.

"Für die Jugendliche ist es faszinierend, mit ihren Fähigkeiten anderen Menschen eine Freude zu bereiten", hat Standortpatin Karin Keller vom Oberbergischen Kreis festgestellt. Die Zeit, die sie etwa mit Senioren verbrächten, machten sie total glücklich. "Sie bekommen etwas wieder", ergänzte Margareta Coenen. Der "Sozialführerschein" helfe den Jugendlichen, das Zwischenmenschliche zu trainieren.

Zum Abschluss erhalten sie ihr Zertifikat, das sie ihren Bewerbungen beilegen können. "Manche Arbeitgeber legen Wert darauf, dass die Jugendlichen soziale Kompetenz vorweisen können", berichtete die "Standortlotsin".

Kontakt Tel. 88400 (mittwochs oder jeder erste Samstag im Monat, jeweils 10 bis12 Uhr) oder Tel. 3421; Mail an hueckeswagen@gemeinsam-in-oberberg.de.

(RP)
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