Hückeswagen Wanderer: Brücke in Gefahr

Hückeswagen · Kaum ein Thema ärgert die Hückeswagener momentan so sehr wie die Sperrung der Holzbrücke über die Vorsperre. Jetzt machte ATV-Wanderwart Ernst Söhnchen seinem Unmut über die für sie unbefriedigende Situation Luft.

"Was die Stadt Hückeswagen einst geschaffen hat, sollte der Wupperverband auch gefälligst erhalten!" Klare Worte finden sich in dem Brief wieder, den Söhnchen an Uwe Ufer überreicht hat. Der Wanderwart des ATV fasst darin den Ärger vor allem der Wanderer, Sportler und Bewohner des Johannesstifts zusammen, die seit mittlerweile sieben Wochen nicht mehr den normalen Rundweg um die Vorsperre nehmen können. Der Grund: Bei einer Routinekontrolle hatten Mitarbeiter des Wupperverbands festgestellt, dass Teile der Holzkonstruktion faul geworden sind.

"Dadurch ist die Standsicherheit gefährdet und die Sperrung erforderlich geworden, um niemanden zu gefährden", hieß es in einer Pressemitteilung vom 28. November. Seitdem ist die Brücke nicht mehr zu betreten.

"Die andauernde Sperrung der Holzbrücke (...) bereitet Wanderern und Freizeitsportlern ein Dauerproblem", schreibt Söhnchen. Daher bittet er auch in ihrem Namen den Bürgermeister, sein Beschwerdeschreiben an den Wupperverband weiterzuleiten. Zwar hatte die Stadt 1985 die "Ernst-Müller-Brücke" bauen lassen und sie auch finanziert, doch übergab sie 1999 das Bauwerk dem Wupperverband, dem Eigentümer der Vorsperre. Immerhin mit der Maßgabe, dass er für Erhalt und Pflege aufkommt.

Ernst Söhnchen weiter: "Seit geraumer Zeit ist die Brücke nun wegen angeblicher Baufälligkeit gesperrt. Es darf (...) die Frage gestellt werden, wie es dazu kommen konnte." Der Wanderwart des ATV befürchtet, "dass plötzlich ein Abriss der Brücke geplant ist" .

Soweit ist man beim Wupperverband zwar nicht, wie die BM auf Nachfrage erfuhr. Eine Zusage für die Sanierung oder gar einen Neubau wollte Verbandssprecherin Susanne Fischer nach Rücksprache mit dem Chef des Talsperrenbetriebs jedoch auch nicht geben. Fest steht derzeit nur: "In der nächsten Woche treffen sich Mitarbeiter des Talsperrenbetriebs und der Gutachter, um das weitere Vorgehen festzulegen." Die Zukunft der hölzernen Ernst-Müller-Brücke, die zuletzt 2003 neu imprägniert wurde, hängt maßgeblich von dem Ergebnis des Gutachtens ab. Der Experte, sagte die Sprecherin des Wupperverbands, habe bislang aber noch nicht seine Arbeit aufnehmen können, weil es in den zurückliegenden Wochen zu stark geregnet habe. "Und bestimmte Untersuchungen werden verfälscht, wenn das Holz zu nass ist", erläuterte sie.

Wenn das Gutachten erstellt ist und die Kosten feststehen, will sich der Wupperverband mit der Stadt Hückeswagen über die weitere Vorgehensweise austauschen. Bis dahin aber wird wohl noch Einiges an Wasser die Wupper hinunter fließen. In seinem Brief kommt Ernst Söhnchen zu dem Schluss: "Da Verbände im Allgemeinen viel Zeit brauchen für die Entscheidung, ist für unsere Holzbrücke höchste Alarmstufe!"

(RP)
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