Diözesane Ministrantenwallfahrt Hückeswagener Messdiener besuchten Papst

Rom/Hückeswagen · Mindestens alle drei Jahre fahren die Messdiener im Erzbistum Köln in die italienische Hauptstadt. Neben Sightseeing stand auch eine Audienz bei Papst Franziskus auf dem Programm.

 Nach der Eröffnungsfeier machten die Hückeswagener Messdiener Fabian Koch (vorne, l.), Marc Wagenrad (hinten, l.) und Leon Fischer (hinten, M.) und die Mädchen aus Wipperfürth in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern ein Erinnerungsfoto.

Nach der Eröffnungsfeier machten die Hückeswagener Messdiener Fabian Koch (vorne, l.), Marc Wagenrad (hinten, l.) und Leon Fischer (hinten, M.) und die Mädchen aus Wipperfürth in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern ein Erinnerungsfoto.

Foto: privat

Eine ereignisreiche Woche liegt hinter den etwa 60 oberbergischen Messdienern, die jetzt in den Herbstferien mit gut 2000 anderen Ministranten aus dem Erzbistum auf der achten diözesanen Ministrantenwallfahrt in Rom gewesen waren. Unter dem Motto „Augenblick der Ewigkeit“ waren 96 Jugendgruppen in 29 Reisbussen aus den unterschiedlichen Gemeinden und Seelsorgebereichen in die italienische Hauptstadt gereist, darunter waren mit Marc Wagenrad, Leon Fischer und Fabian Koch auch drei Hückeswagener. „Wir sind 17 Stunden im Bus unterwegs gewesen“, erzählt Leon Fischer (15). „Am Abend fand dann der Auftaktgottesdienst statt.“

Neben einer Papstaudienz auf dem Petersplatz gab es für die die Hückeswagener Messdiener viele wichtige Sehenswürdigkeiten in der „ewigen Stadt“ zu besichtigen. „Da war etwa unsere Führung durch die Vatikanischen Gärten“, erzählt Marc Wagenrad. Es sei eine wertvolle und tolle Erfahrung gewesen „Die Eindrücke, die wir in Rom sammeln konnten, haben sich auf jeden Fall gelohnt“, versichert der 15-Jährige. Dafür hätten die Jugendlichen auch frühes Aufstehen und kurze Nächte gerne in Kauf genommen. „Wir sind immer morgens um sieben losgefahren und abends sehr spät zurückgekommen“, sagt Leon.

Besonders sei die Papstaudienz gewesen – bei der für die Messdiener aus dem Erzbistum ein eigener Bereich mit Sitzplätzen abgeriegelt worden war. „Aber Papst Franziskus war schon sehr weit weg gewesen. Der ganze Petersplatz war voll. Und wenn man den Papst mit dem Handy fotografieren wollte, musste man den zehnfachen Zoom aktivieren, um ihn einigermaßen im Bild zu haben“, erzählt Leon. Bei der Führung durch die Katakomben und die Sixtinische Kapelle erfuhren die Messdiener sehr viel über den Vatikan und Rom. „Es war aber schon recht anstrengend, vor allem, weil wir in Rom nur zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren“, berichtet Marc. Am letzten Tag vor der Heimfahrt sei es dann noch für einen Messe und einen Stadtrundgang nach Assisi auf den Spuren des Heiligen Franziskus gegangen.

So eindrucksvoll die Ministrantenwallfahrt für die Jugendlichen auch gewesen sein dürfte, sie wäre wohl kaum auf die Weise durch die Medien gegangen, wie sie es direkt nach dem Einführungsgottesdienst tat. Die Heilige Messe in der Basilika St. Paul vor den Mauern war vom umstrittenen Kölner Kardinal und Erzbischof Rainer Maria Woelki gefeiert worden – aus Protest gegen seinen Umgang mit den Missbrauchsskandalen im Erzbistum hatten sich 150 bis 200 Messdiener während seiner Predigt erhoben und ihm den Rücken zugekehrt.

Die beiden Hückeswagener Messdiener haben die Protestaktion natürlich mitbekommen, sind im Urteil darüber aber geteilter Meinung. „Es war nichts abgesprochen worden, daher wusste ich zuerst gar nicht, worum es eigentlich geht“, sagt Marc. Als ihm klar geworden sei, dass es ein Protest sei, habe er sich nicht daran beteiligt. „Ich finde, dass eine Heilige Messe nicht der richtige Zeitpunkt für eine – fraglos richtige – Protestaktion ist“, betont der 15-Jährige. Allerdings sei Woelkis Antwort auch nicht gerade gut gewesen. „Das war wieder sehr von oben herab, er hätte anders reagieren sollen.“ Der Kardinal habe gesagt, dass Jesus hat den Menschen nie den Rücken zugekehrt habe. „Es war eine gute und friedliche Aktion, da sie niemanden gestört hat. Man hat halt nicht oft die Gelegenheit, seine Unzufriedenheit so deutlich zu machen“, sagt Leon, der die Messe ebenfalls nicht als „wirklich glücklich“ für einen Protest hält. Dass es sich dabei um eine sehr öffentlichkeitswirksame Aktion gehandelt habe, daran besteht für die beiden15-Jährigen dagegen kein Zweifel.

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