Hückeswagen Wahlleiterin unter Zeitdruck

Hückeswagen · Wenn am 13. Mai rund 12 000 Hückeswagener aufgerufen sind, den Landtag neu zu wählen, hat Ursula Thiel acht stressige Wochen hinter sich. Denn die Frau, die bei der Stadt die Wahl organisiert, steht unter starkem Zeitdruck.

 Stressige acht Wochen liegen vor Ursula Thiel, die bei der Stadt die Landtagswahl in Hückeswagen koordiniert.

Stressige acht Wochen liegen vor Ursula Thiel, die bei der Stadt die Landtagswahl in Hückeswagen koordiniert.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Dieser Urlaubstag diente Ursula Thiel nun wahrlich nicht zur Erholung: Als die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung am vorigen Mittwoch im WDR-Fernsehen die Liveübertragung der Haushaltsdebatte im Landtag verfolgte, entfuhr ihr nach der Abstimmung ein leiser Fluch.

Der Grund: Durch die knappe Niederlage der rot-grünen Minderheitsregierung bei der zweiten Lesung zum Landeshaushalt stand fest, dass es Neuwahlen geben wird. Da diese innerhalb von 60 Tagen angesetzt werden müssen, bedeutet das für Ursula Thiel in den nächsten acht Wochen vor allem eines: jede Menge Stress.

Vier Wochen fehlen

Gestern hatte die Verwaltungsmitarbeiterin, die auch Standesbeamtin ist, ihren ersten Arbeitstag nach dem Urlaub — und hatte sich sofort um die Vorbereitung der Landtagswahl in Hückeswagen zu kümmern. "Normalerweise habe ich bei solchen Wahlen drei Monate Vorbereitungszeit", berichtete sie auf BM-Anfrage. "Jetzt sind's nur acht Wochen — mir fehlen also vier."

Immerhin ist Ursula Thiel und ihren Kollegen ein noch größeres Problem erspart geblieben. Denn als Wahltermin stand anfangs auch der 6. Mai zur Debatte — und an diesem Wochenende findet in Hückeswagen die Sommerbob-EM statt. Das hätte in der Stadt zu logistischen Problemen geführt, hätten in diesem Fall doch einige Wahllokale im Bereich der Bob-Strecke gelegen.

Fest steht bereits, dass Hückeswagen, wie üblich, in 16 Wahlbezirke unterteilt sein wird. Allerdings gibt es am 13. Mai 17 Wahllokale, weil der Wahlbezirk 15 in 15.1 (Feuerwehr-Gerätehaus Holte) und 15.2 (Dorfgemeinschaftshaus Straßweg) unterteilt sein wird. Ob es bei den übrigen Wahllokale Änderungen im Vergleich zu früheren Wahlen geben wird, konnte Ursula Thiel gestern noch nicht sagen.

Ebenso klar ist, dass der Oberbergische Kreis wieder in zwei Wahlbezirke aufgeteilt sein wird. Hückeswagen gehört — wie Radevormwald, Wipperfürth, Gummersbach, Lindlar und Marienheide — zum Wahlkreis 23 (OBK-Nord). Diesen gewann 2010 der Hückeswagener Peter Biesenbach mit 47,2 Prozent der Stimmen deutlich. Sein SPD-Kontrahent Thorsten Konzelmann (Gummersbach) holte damals lediglich 32,6 Prozent. In der Schloss-Stadt war das Kräfteverhältnis noch deutlicher: Hier siegte Biesenbach mit 51,2 zu 29,7 Prozent.

Etwa 11 000 Euro Kosten

Die Kosten für die Wahl in Hückeswagen schätzt die Stadt auf 11 000 Euro. "Diese Pauschalsumme haben wir in den Haushalt eingestellt", sagte Ursula Thiel. Immerhin werden davon mehr als zwei Drittel vom Land erstattet.

Voraussichtlich in der Woche vor Ostern wird die Stadt die Wahlbenachrichtigungskarten heraus schicken. Sobald diese vorliegen, kann die Briefwahl beantragt werden.

(RP/rl)
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