Geschäfte in Hückeswagen Viele Einzelhändler haben Existenzängste

Hückeswagen · Ab Mittwoch müssen die Einzelhandelsgeschäfte wegen des coronabedingten Lockdowns schließen.

 Bernd Lammert bezeichnet die Stimmung unter seinen Einzelhandelskollegen in Hückeswagen als schlecht.

Bernd Lammert bezeichnet die Stimmung unter seinen Einzelhandelskollegen in Hückeswagen als schlecht.

Foto: Heike Karsten

Jetzt wird es ernst, denn die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Auch für den Hückeswagener Einzelhandel ist das Weihnachtsgeschäft am Dienstagabend nach Geschäftsschluss beendet. Ab Mittwoch ist Lockdown, dann müssen die meisten Läden in der Schloss-Stadt geschlossen bleiben. Bernd Lammert, Sprecher der Werbegemeinschaft, sieht das mit gemischten Gefühlen: „Geschäftlich bin ich natürlich nicht glücklich darüber, aber menschlich gesehen ist es so: Wenn jeder Einzelhändler ein Leben rettet, dann hat es sich gelohnt, dann haben wir viel geschafft“, sagt er.

Sein Appell am Sonntagnachmittag an seine Kollegen, die Geschäfte Montag und Dienstag durchgehend von 9 bis 20 Uhr zu öffnen, stieß auf große Resonanz. „Es ist zwar vielleicht nicht lustig, elf Stunden am Stück zu arbeiten, aber danach haben wir ja bis 10. Januar Ruhe“, meint Lammert. Man müsse schon schauen, wenigstens ein bisschen vom Weihnachtsgeschäft zu retten. Wobei es eigentlich nichts mehr zu retten gebe. „Viele Branchen leben von der letzten Woche vor Weihnachten“, meint Lammert. Mit Lieferservice oder Onlineangeboten würden sich einige Geschäfte helfen, aber da sei einiges auch noch nicht spruchreif, vieles noch in Planung.

Lammert selbst darf als Optiker einen Notbetrieb weiter anbieten, nur keinen Schmuck oder Uhren verkaufen. Außerdem betreibt er den GLS-Lieferservice, so dass sich bei ihm die Hückeswagener auch weiterhin ihre Pakete abholen können.

Die Stimmung unter seinen Kollegen bezeichnet der Einzelhändler als gedrückt, „fast alle haben Existenzängste“, sagt Lammert. Dass dann auch noch der verkaufsoffene Sonntag gekippt wurde, sei absolut fatal gewesen. Zumal in Köln und Wermelskirchen am gleichen Tag die Geschäfte öffnen durften. „Wo bleibt da noch die Gerechtigkeit oder das gleiche Maß an Rechtsprechung?“, fragt sich Lammert.

In so einer Situation jetzt die Stimmung zu heben, sei einfach nicht möglich. Lammert flüchtet sich in Galgenhumor: „Das einzig Positive: Jetzt können alle in Ruhe Inventur machen.“ Die Werbegemeinschaft appelliert jetzt an alle Händler, kulant mit den Umtauschfristen und Änderungswünschen der Kunden umzugehen. Kurze Fristen dürfe es jetzt nicht geben.

Bedingt durch den Lockdown fällt die dritte Zwischenziehung der Weihnachtsverlosung am kommenden Samstag ersatzlos aus. Die Hauptziehung soll aber wie geplant am 28. Dezember im kleinsten Kreis bei einem Rechtsanwalt stattfinden.

Zwischenziehung am 12. Dezember- die Gewinnzahlen Reisegutschein über 300 Euro: 081524; Gutscheine der Werbegemeinschaft -
50 Euro: 039065, 080039, 057927; 20 Euro: 006387, 096130, 081301, 084420, 42328; 10 Euro: 9900, 069172, 42329, 50636, 024515, 081759, 009671, 097388, 084347, 093339.

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