Hückeswagen Viel Aufwand für viel Sicherheit

Hückeswagen · Mit insgesamt rund 14 000 Zuschauern an allen drei Tagen rechnen die Veranstalter für das City-Kartrennen in eineinhalb Wochen. Dafür musste dem Kreis ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept vorgelegt werden.

Mit einer Großveranstaltung wie einer Loveparade ist das 1. Hückeswagener City-Kart-rennen vom 13. bis 15. Mai wohl kaum zu vergleichen. Dennoch hängen beide Ereignisse in gewisser Weise zusammen.

Hat doch die Loveparade-Tragödie vom 24. Juli 2010 mit 21 Toten und mehr als 300 Verletzten Auswirkungen auch auf das Motorsportereignis in der Schloss-Stadt. Seit der Katastrophe von Duisburg sind die Sicherheitsauflagen für Veranstaltungen, bei denen mehrere tausend Menschen erwartet werden, strenger geworden. Und das bekommen Antevent als Veranstalter und die Stadt nun zu spüren.

Die Veranstaltungsagentur hatte das Konzept zunächst aufgestellt, von der Verwaltung waren Anregungen eingearbeitet worden, von der Polizei kamen noch Änderungswünsche hinzu. Der Kreis hat das Sicherheitskonzept dann als positiv und schlüssig "abgesegnet", sagte Roland Kissau vom Ordnungsamt auf Anfrage der BM. "Die Stadt und auch der Kreis haben uns dabei sehr unterstützt", sagt René Köhler von Antevent. Mitarbeiter des Kreises seien sogar heraus gekommen und hätten den Veranstaltern noch ein paar Tipps gegeben.

Ausreichend Fluchtraum

"Wir haben mögliche Szenarien, was passieren könnte, durchgespielt ", berichtet Kissau. So wurde laut Köhler beispielsweise ein Unwetter angenommen. Dabei wurde festgestellt, dass für die Zuschauer ausreichend Fluchtraum zur Verfügung steht — etwa in den Wupperauen, auf dem Etapler Platz oder auf dem Klingelnberg-Parkplatz. Darüber hinaus rechnen die Veranstalter nicht mit Menschenmassen wie beim WDR-2-Tag 2008 — Antevent und die Stadt gehen von rund 4500 Zuschauern pro Tag aus.

Auch wird alles dafür getan, dass kein Zuschauer durch ein außer Kontrolle geratenes Kart verletzt wird. Hohe Drängelgitter, wie sie beim Radrennen "Rund um Köln" aufgestellt wurden, schwere Heuballen an neuralgischen Punkten und mit Sand oder Wasser gefüllte Kunststoffsperren sollen das verhindern. Auch werden Gitter dort aufgestellt, wo die Wupper nahe an die Fahrbahn kommt — damit niemand ins Wasser fällt.

Bei der Stadt laufen derweil bereits die Vorbereitungen für das Altstadtfest im September, für das laut Kissau an den beiden Tagen 30 000 Besucher erwartet werden. Das dafür aufzustellende Sicherheitskonzept sei deutlich umfangreicher, sagt er. "Wir haben uns bislang natürlich immer Gedanken um die Sicherheit der Menschen gemacht", stellt der Mitarbeiter des Ordnungsamts klar. Doch nach Duisburg hat sich eben alles verändert. Vor allem wegen der Enge in der Altstadt ist die Stadt nun gefordert; sie muss Fluchtwege ausweisen.

Probelauf für NRW-Tag

Das Ganze ist zudem eine Art Probelauf für das wohl größte Ereignis in der Geschichte der Stadt: der NRW-Tag 2013, zu dem 100 000 Besucher erwartet werden.

(RP)
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