Spitzenkandidaten Jörg Von Polheim (FDP) Viel Arbeit, damit das Licht nicht ausgeht
Hückeswagen · Bis zur Wahl am 25. Mai stellt die BM die Spitzenkandidaten der Parteien und Wählergemeinschaften und ihre Programme vor.
Die Politik ist - nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag, bedingt durch das Wahldebakel der FDP im September - wieder zum Ehrenamt geworden. Seit Oktober arbeitet Jörg von Polheim wieder als Bäckermeister in der eigenen Bäckerei. Als FDP-Fraktionschef sind ihm aber die Hückeswagener Themen weiterhin ein Anliegen.
Foto: Hans Dörner (Archiv)Jörg von Polheim hat's gerne hell. Das wird nicht zuletzt deutlich, wenn er mit Blick auf die Zukunft der Stadt sagt: "Vor uns liegt eine Herkules-Aufgabe. Das ist schwer, aber zu schaffen." Denn wenn die Verantwortlichen erst einmal den Kopf in den Sand steckten, sagt der FDP-Fraktionschef, "kann der Letzte bald in Hückeswagen das Licht ausmachen".
Die Herausforderungen, die nach Ansicht der Liberalen in der nächsten Zeit auf die Schloss-Stadt zukommen, haben sie in sechs Punkten in ihrem Wahlprogramm aufgeführt: Stadtentwicklung, Bildung und Schulen, Kinder und Jugend, Vereine, Freizeit und Kultur, Mobilität sowie Haushaltspolitik. Vor allem Letztere liegt von Polheim am Herzen: "Verantwortungsvolle Haushaltspolitik bedeutet, nicht mehr auszugeben, als man hat", zitiert er aus dem Wahlprogramm.
Die von Stadtkämmerer Bernd Müller angekündigten Steuererhöhungen ab 2015 lehnen die Liberalen zwar weiterhin ab. Eine kleine Hintertür lässt von Polheim aber geöffnet: "Wenn es gar nicht anders mehr gehen sollte, müssen Steuererhöhungen sein - aber in einem bescheidenen Rahmen!" Er will daher die städtischen Aufgaben auf den Prüfstand gestellt wissen: "Wir müssen gucken, ob sie nicht auch preiswerter erfüllt werden könnten." So stellt der 54-Jährige die Frage, ob es nicht sinnvoller sei, die Stadtbibliothek in angemieteten Räumen in der Innenstadt unterzubringen. Denn: "Die Unterhaltung in der alten Tuchmacher-Villa kostet irrsinnig viel Geld."
Mit Blick auf den städtischen Haushalt hält von Polheim auch die Ausweisung von weiteren Gewerbegebieten, "wo Arbeitsplätze entstehen könnten", dringend vonnöten. Als Flächen schweben den Liberalen der Bereich Altenhof/Großenscheidt im Bereich der Erddeponie an der K 5 sowie West 3 zwischen Junkernbusch und Kammerforsterhöhe vor. Auch sollte sich auf dem Klingelnberg-Gelände, wenn das Unternehmen in absehbarer Zukunft komplett ins Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg umgezogen sei, Gewerbe ansiedeln können.
Ein Teil der Fläche soll zum Neubaugebiet entwickelt werden. Überhaupt seien neue Flächen, auf denen junge Familien bauen könnten, wichtig für die Zukunft Hückeswagens. "Die Leute wollen auf jeden Fall bauen. Wenn wir dann von außerhalb Anfragen bekommen, müssen wir ein Angebot in petto haben", fordert der FDP-Fraktionschef.
Um gerade junge Familien in die Schloss-Stadt zu locken, bedürfe es auch einer funktionierenden Schullandschaft. So müsse die Löwen-Grundschule, der Verbund der beiden Grundschulen an der Kölner Straße, schnellstmöglichst in einem Gebäude untergebracht werden. "Die Gemeinschafts-Grundschule könnte erweitert werden", schlägt der Bäckermeister vor. Die Erich-Kästner-Schule will er in Hückeswagen erhalten wissen, "schließlich ist das die größte Förderschule im oberbergischen Nordkreis, und wir haben 2,5 Millionen Euro darein investiert". Letztlich müssten Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth ein gemeinsames Schulentwicklungskonzept erarbeiten.
Wenn der Vater von vier Kinder im Alter von 27, 26, 19 und 18 nicht in der Backstube steht oder Politik macht, liest er gerne - "am liebsten historische Romane". Momentan beschäftigt sich Jörg von Polheim mit Ken Follets neuestem Werk "Winter der Welt". Während fürs Fahrradfahren momentan wenig Zeit bleibt, so legt er doch Wert auf die wöchentlichen Doppelkopfabende mit seiner Familie.
Das ausführliche Wahlprogramm und Informationen zu den FDP-Kandidaten gibt's im Internet unter: www.fdp-hueckeswagen.de
