Hückeswagen Uwe Ufer gibt Kölner CDU einen Korb

Hückeswagen · Der ehemalige Hückeswagener Bürgermeister tritt nicht zur Wahl des Kölner Oberbürgermeisters an.

 Der ehemalige Hückeswagener Bürgermeister Uwe Ufer.

Der ehemalige Hückeswagener Bürgermeister Uwe Ufer.

Foto: Diakonie

Es wird keinen Kölner Oberbürgermeister namens Uwe Ufer geben. Der kaufmännische Vorstand der Diakonie Michaelshoven, der bis 2013 mehr als neun Jahre lang Hückeswagener Bürgermeister war, hat der CDU der Dom-Stadt eine Absage erteilt. Das bestätigt er auf Anfrage der BM.

Dabei galt Ufer, der aus Reichshof stammt, in Kölns politischen Kreisen als "Kandidat mit den besten Aussichten", wenn die ebenfalls parteilose Sozialdezernentin Henriette Reker, die auch als neue OB für Köln gehandelt wird, nicht kandidiert (die BM berichtete). Bereits vor einigen Monaten war die Kölner CDU auf Ufer zugekommen und hatte ihm eine mögliche Kandidatur angeboten. Am 13. September wird in der Dom-Stadt ein neuer OB gewählt; Amtsinhaber Jürgen Roters (SPD) tritt nicht mehr an.

Der frühere Hückeswagener Verwaltungschef fühlte sich sehr geehrt, dass die CDU ihn "als geeigneten Kandidaten" angesehen hat. Das schreibt der 49-Jährige in einem Brief an den Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau. "Wir haben sehr gute Gespräche geführt, einen guten Kontakt und keinerlei Differenzen", betont Ufer im Gespräch mit der BM. Er kam aber zu der Überzeugung, dass er nicht der richtige Mann für diesen Job ist - "denn wer erfolgreich sein will, muss auch ein Ziel vor Augen haben". Und das scheint bei der Kölner CDU nicht der Fall gewesen zu sein.

Wie schon vor seinem Amtsantritt in der Schloss-Stadt 2004 forderte Ufer, dieses Mal von der Kölner CDU, dass sie ihm mitteilt, welche strategischen Ziele sie verfolgt. Doch während die Hückeswagener Politik ihm damals klare Aussagen dazu machen konnte und ihn später bei seinen Zielen parteiübegreifend unterstützte, stieß er bei den Kölner Christdemokraten auf wenig Resonanz. "Die haben zwar auch Ziele, aber das war mir zu wenig."

In dem Brief an Petelkau schreibt er: "Mir ist durchaus klar, dass es gegenwärtig in der großen Politik nicht en vogue ist, eine Vision für das Gemeinwesen zu haben, oder einen verbindlichen Plan, den man stringent realisiert." Er glaube aber, dass genau das in der heutigen Gesellschaft erforderlich sei.

Ufer sieht bei der Entwicklung Kölns einen "akuten Handlungsbedarf in der Reorganisation der Verwaltung sowie der Geschäftsprozessoptimierung". Sein persönlicher Ansporn liege ausschließlich in der Frage des nachhaltigen Wirkens und Bewirkens in der Stadt begründet. Ufer ist aber nicht davon überzeugt, "dass ein hinreichend großer Teil der Politik an der Schaffung eines visionären Bildes (...) und noch weniger an der handwerklichen Realisierungsarbeit primär interessiert ist. Als Oberbürgermeister wäre ich in einem solchen Szenario bestenfalls populär, aber in der wirklich entscheidenden Frage des nachhaltigen positiven strategischen Wirkens für die Stadt eher blass." Und das genüge seinen Ansprüchen nicht.

(RP)
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