Hückeswagen Uwe Ufer fällt der Abschied sehr schwer

Hückeswagen · Zum 31. Oktober verlässt der Bürgermeister die Stadt Hückeswagen in Richtung Köln. Schon seit einigen Wochen macht er viele Dinge zum letzten Mal – genau wie seine Sekretärin Monika Winter. Beide beschreiben in der BM ihre Gefühle.

 Unter dem Motto "Niemals geht man so ganz" schenkten Uwe Ufer und Monika Winter beim Altstadtfest am Stand der Schützen gemeinsam Bier aus. Das war eine der letzten größeren, gemeinsamen Aktionen der beiden.

Unter dem Motto "Niemals geht man so ganz" schenkten Uwe Ufer und Monika Winter beim Altstadtfest am Stand der Schützen gemeinsam Bier aus. Das war eine der letzten größeren, gemeinsamen Aktionen der beiden.

Foto: jürgen moll (archiv)

Zum 31. Oktober verlässt der Bürgermeister die Stadt Hückeswagen in Richtung Köln. Schon seit einigen Wochen macht er viele Dinge zum letzten Mal — genau wie seine Sekretärin Monika Winter. Beide beschreiben in der BM ihre Gefühle.

Das Kölner Original Trude Herr sang einst "Niemals geht man so ganz". Uwe Ufer würde diesem Ausspruch zustimmen, auch wenn ihn manchmal ein komisches Gefühl überkommt. Denn der Bürgermeister erledigt seit einigen Wochen Dinge zum letzten Mal im Hückeswagener Rathaus.

"Ich bin oft aufgeregt, weil ich realisiere, dass sich meine Dienstzeit dem Ende zuneigt", sagt er. Zum 31. Oktober wird Ufer die Schloss-Stadt verlassen. "Ich gucke ständig zurück, ziehe Bilanz und überlege gleichzeitig, was die Zukunft bringen wird", sagt er. Ein Gefühl der Unsicherheit macht sich breit. Aber auch Genugtuung und Dankbarkeit. Über neun Jahre, "in denen alles gut gegangen ist. Ich bin dankbar für das Glück", sagt Ufer, der keine zehn Schritte aus seinem Büro machen kann, ohne nicht auf seinen Weggang angesprochen zu werden.

Dass die neun Jahre in Hückeswagen wie er sagt "Sahne" waren, mache den Abschied schwierig. "Denn, wer weiß, was kommt?", fragt er sich. Die Zeit in Hückeswagen zu toppen, das gehe nicht. "Der Kopf sagt mir, dass alles gut ist, das Herz sagt, ich sei ein Idiot", sagt Ufer, schmunzelt und wird nachdenklich. Alles ruhig angehen — das hat ihm ein Freund geraten. "Recht hat er, aber das bin nicht ich. Ich suche die Herausforderung, das ist der Anspruch an mich selbst", sagt er.

Der Kontakt zu den einfachen Leuten werde ihm fehlen. Das Vertrauen der Menschen, ihm die Macht zu geben, etwas zu verändern, wollte er nie enttäuschen. Ufer wollte sich kümmern, hat sich bemüht, nichts zu vergessen. Das wird ihm jetzt knapp drei Wochen vor Dienstschluss in Hückeswagen immer wieder bewusst.

Zurzeit bereitet sich Ufer auf die letzte Ratssitzung am Dienstag vor. "Es gibt viel zu tun. Der Umzug läuft, aber auch das Tagesgeschäft", sagt er. Innerlich hat er schon etwas Abstand gewonnen, trotzdem ist er noch mittendrin. Nächste Woche ist Klausurtagung für den Haushalt 2014. Den will er noch mitgestalten. Seit Wochen ist Ufer auf Verabschiedungstour, macht alles das letzte Mal. Leicht fällt das nicht. Angst hat er vor dem letzten Tag am 31. Oktober. "Das ist eine Hürde", sagt Ufer — und beschreibt damit ein Gefühl, dass auch seine Sekretärin Monika Winter kennt. Neun Jahre war sie seine engste Vertraute. Auch sie muss von ihm Abschied nehmen. "In diesen Tagen wird mir bewusst, wie wenig gemeinsame Zeit wir noch haben. Kein schönes Gefühl", sagt sie mit leiser Stimme. Ihr Arbeitsplatz bleibt sicher, aber die Dinge werden sich auch für sie verändern. Auch sie macht viele Dinge für ihren Chef in diesen Tagen zum letzten Mal: Bürgersprechstunde, Ratssitzung, Hauptausschuss oder Fachbereichsleitersitzungen.

Noch ist Monika Winter abgelenkt und im Stress mit den Vorbereitungen für die Verabschiedungsfeiern. Aber der Tag rückt näher. "Und es gibt keine Strategie, damit umzugehen", sagt sie.

(RP)
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