Hückeswagen Unfallflucht – Abschied vom Führerschein

Hückeswagen · Als die 74-jährige Hückeswagenerin auf der Anklagebank Platz nahm, ahnte sie wohl schon, was auf sie zukommen würde. Am Ende des Prozesses wegen eines Verkehrsvergehens vor dem Amtsgericht Wipperfürth stand dann ihre Erklärung, freiwillig den Führerschein abgeben zu wollen. Zudem muss sie eine Geldbuße von 700 Euro bezahlen.

Die Seniorin hatte sich zuvor die Tränen aus den Augen gewischt, als die Staatsanwältin die Anklageschrift vorlas. Unfallflucht warf die Behörde der Rentnerin vor. Anfang Mai soll sie mit ihrem Kleinwagen auf einem Parkplatz in Wipperfürth ein anderes Auto gerammt haben und weitergefahren sein, ohne sich um den angerichteten Schaden, rund 800 Euro wie sich später herausstellte, zu kümmern. In "rasanter Fahrt", so sagte eine Zeugin aus, sei sie damals davon gefahren. "Ich habe nichts von dem Unfall gemerkt", beteuerte die Hückeswagenerin nun vor Gericht. Doch die Fakten sprachen gegen sie. So waren nicht nur die Beweisfotos mit den gut sichtbaren Schäden mehr als eindeutig, auch hatten zwei Zeugen die Frau bei ihrem Fahrmanöver beobachtet. Entsprechend deutlich wurde der Richter: "Wenn Sie das nicht gemerkt haben, müssen Sie den Führerschein abgeben!"

Zum Ehemann der Angeklagten, der auf den Zuhörerbänken im Gerichtssaal Platz genommen hatte, sagte er: "Dann müssen Sie demnächst fahren!" Dessen Antwort: "Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig."

Die Rentnerin darf die Geldbuße in Raten abbezahlen. Dem Gericht muss sie außerdem eine Bescheinigung vorlegen, aus der hervorgeht, dass sie den Führerschein abgegeben hat. Wenn sie diese Auflage erfüllt hat, wird das Strafverfahren endgültig eingestellt.

(nob)
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