Hückeswagen U3-Betreuung: Ausbau bis Stichtag verwirklicht

Hückeswagen · Die Hückeswagener Kindergärten sind beim Ausbau der U3-Plätze gut im Zeitplan. Das bestätigt Angela Barth vom Kreisjugendamt.

 Der "Arche"-Kindergarten war die erste Einrichtung in Hückeswagen, die für die U3-Betreuung umgebaut worden war; im Sommer 2011 war die Erweiterung abgeschlossen. Es ist mittlerweile Alltag geworden, dass die Erzieherinnen – hier Janin Schmidt mit Moritz – den unter Dreijährigen helfen.

Der "Arche"-Kindergarten war die erste Einrichtung in Hückeswagen, die für die U3-Betreuung umgebaut worden war; im Sommer 2011 war die Erweiterung abgeschlossen. Es ist mittlerweile Alltag geworden, dass die Erzieherinnen – hier Janin Schmidt mit Moritz – den unter Dreijährigen helfen.

Foto: Nico Hertgen

Bei der Betreuung von unter Dreijährigen ist die Schloss-Stadt im Kreis Vorreiter. So bestätigte Angela Barth vom Fachdienst Kindertageseinrichtungen des Oberbergischen Kreises in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses: "Es ist in Hückeswagen gelungen, im Vergleich zu anderen Kommunen, fast alle Baumaßnahmen für U3-Plätze in den Kindertageseinrichtungen zum 1. August 2013 verwirklicht zu haben."

Bei sechs Kindergärten sind die Umbau- und Erweiterungsarbeiten für zusätzliche Differenzierungsräume und Sanitäranlagen für die U3-Betreuung bereits abgeschlossen, berichtete Angela Barth. Lediglich die beiden Awo-Einrichtungen haben noch Nachholbedarf. Aber die Mitarbeiterin des Kreisjugendamtes geht davon aus, dass deren Umbauarbeiten im kommenden Jahr realisiert werden.

Nach dem ihr vorliegenden Datenmaterial leben zum nächsten Kindergartenjahr 329 Kinder unter drei Jahre in Hückeswagen. Bei einer Abdeckung von 35 Prozent, die der Kreistag und die Kreisverwaltung beschlossen haben, werden zum 1. August 2013 für 115 Kinder entsprechende Betreuungsplätze benötigt. Da der Kreis über die Tagespflege 20 Prozent (23 Plätze) abdecken will, entfallen auf die Kindergärten noch 92 U3-Plätze.

Verwundert ist Barth über das bislang geringe Interesse an der Tagespflege: "Von 39 genehmigten Tagespflegeplätzen für die U3-Betreuung sind zurzeit lediglich acht belegt", teilte sie den Politikern im Sozialausschuss mit. Das könne daran liegen, dass die Tagespflege als Alternative zum traditionellen Angebot einer Betreuung in einer Tageseinrichtung noch zu wenig bekannt sei. "Zum anderen ist aber auch möglich, dass der Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten für diese Altersgruppe zurzeit in Kindergärten abgedeckt werden kann."

Das Kreisjugendamt will nun verstärkt für die Tagespflege werben und dazu einen Flyer entwickeln, der ab Anfang Dezember in den Einrichtungen ausliegen soll. Die Broschüre soll insbesondere "den familiären Rahmen, aber auch die individuelle, auf die Bedürfnisse der einzelnen Familie abgestellte Betreuungszeit" herausstellen.

Die Quote der 35 -Prozent-Versorgung für Kinder unter drei Jahren ist laut Barth nur eine politische Größenordnung, mit der versucht wird zu berechnen, was der Aufbau bundesweit insgesamt an Kosten verursachen würde. Das Gesetz jedoch räume allen Kindern ab Vollendung des ersten Lebensjahres den Anspruch auf Betreuung ein. "Und der endet nicht mit der Erfüllung der Quote", stellte Angela Barth klar.

Und wenn in Hückeswagen mehr Eltern für ihre Kinder unter drei einen Betreuungsplatz suchen, als es Plätze gibt? Dafür hatte die Mitarbeiterin des Kreisjugendamts eine Lösung parat: Das Johannesstift verfüge über Räume, die sich für Kindergartenzwecke nutzen ließen. "Wir haben mit dem Träger abgesprochen, Räumlichkeiten für eine weitere Gruppe mit 20 Plätzen vorzuhalten." Damit soll der mögliche Mehrbedarf für Kinder sowohl unter als auch über drei Jahre auf jeden Fall aufgefangen werden können.

(RP/rl)
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