Hückeswagen Trödler würden lieber zahlen als wachen

Der Kampf um die kostenlosen Standplätze ist hart. Markierungen und Reservierungen sind nicht erlaubt, werden aber dennoch schon vier Tage vorher angebracht, und dann letztendlich doch von Konkurrenten ignoriert. Die einzige Möglichkeit ist, ähnlich wie Fans bei großen Konzerten, den Platz in der Nacht zuvor persönlich in Beschlag zu nehmen.

Dabei wären die meisten Trödler bereit, einen Obolus für die Reservierung zu zahlen. "Durch sowas machen die das Altstadtfest kaputt", kritisierte Erika Skulski verärgert. Die 72-Jährige verkauft mehrmals im Jahr antike Tisch-, Bett- und Nachtwäsche auf Flohmärkten. "Für eine Reservierung zahlt man doch gerne was", beteuerte sie.

Pia (24) und Julian Schindler (27) hatten ihren Verkaufstisch schon um 4.30 Uhr auf dem Bürgersteig vor dem Seiteneingang des Kolpinghauses platziert. Gegen sechs Uhr forderten Mitarbeiter des Ordnungsamts sie auf, den Platz aus Sicherheitsgründen zu räumen. Bei der Suche nach einem neuen Platz war das Ordnungsamt zwar behilflich, einige Verkäufer waren dennoch verärgert. "Ich habe eineinhalb Stunden lang aufgebaut. Wenn ich jetzt hier weg muss, dann fahre ich wieder nach Hause", sagte eine Standnachbarin. Unverständlich war den Trödlern auch, warum auf der gesperrten Bahnhofstraße keine Trödelstände aufgebaut werden durften.

"Dieser Stress ist nicht schön. Ich habe schon überlegt, zu Hause zu bleiben", sagte Trödlerin Monika Thome. "Ich denke, man muss sich ein ganz neues Konzept überlegen", fügte Besucherin Claudia Grothe hinzu.

(heka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort