Hückeswagen Trockenheit eine Gefahr für die Wälder

Hückeswagen · Aufgrund des heißen Wetters ist die Waldbrandgefahr wieder deutlich angestiegen. Wegen der vorhergehenden langen Niederschlagsphase liegt die Waldbrandgefahr jedoch erst bei Stufe 3. Dennoch rät der Förster, im Wald aufzupassen.

 Jedes Jahr das Gleiche: Revierförster Heiner Grüter (r.) oder Mitarbeiter des Ordnungsamtes oder des Wupperverbands müssen am Bever-Ufer illegale Grillfeuer löschen. Funkenflug könnte den nahen Wald in Brand setzen.

Jedes Jahr das Gleiche: Revierförster Heiner Grüter (r.) oder Mitarbeiter des Ordnungsamtes oder des Wupperverbands müssen am Bever-Ufer illegale Grillfeuer löschen. Funkenflug könnte den nahen Wald in Brand setzen.

Foto: Dörner (Archiv)

Heiner Grüter ist in diesen Tagen noch achtsamer als sonst. "Ich habe mein Auto gerade an der Wupper-Vorsperre abgestellt und aufgepasst, dass ich nicht auf einer Wiese mit hochgewachsenem Gras parke", erzählt der Revierförster am Montagmorgen. Der Grund: Der Katalysator unterm Auto ist extrem heiß, und schon der könnte das ausgedörrte Gras in Brand stecken. Als Folge wäre ein Waldbrand durchaus möglich.

Grüter appelliert vor allem an die Raucher, sich an das zwischen dem 1.März und 31. Oktober ohnehin geltende Rauchverbot im Wald zu halten. Denn schon eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe kann das ausgetrocknete Unterholz in Brand setzen. Feuer in Hückeswagens Wälder sind derzeit — vor allem an den heißen Wochenenden — nichts Außergewöhnliches, auch wenn es verboten ist, dort Grill- und Lagerfeuer zu entzünden.

Bei den obligatorischen Bootsstreifen am Wochenende auf der Talsperre mussten die Mitarbeiter vom Ordnungsamt und des Wupperverbands mehreren Badegästen den Spaß verderben: "Am Freitag haben wir sechs Grill- und ein Lagerfeuer gelöscht", berichtet Andreas Henseler vom Ordnungsamt der Stadt. Einen Tag später waren es drei Grill- und ein Lagerfeuer. Zudem wurden zwei illegale Zeltlager aufgelöst.

Dass es bislang noch keinen Waldbrand trotz der hochsommerlichen Hitze der vergangenen Tagen gegeben hat, liegt laut Grüter auch an zwei Gründen: Im Gegensatz zum Frühjahr steht die Natur jetzt "in vollem Saft", das heißt, die Bäume und Büsche sind bei weitem nicht so trocken wie im März oder April. Zudem ist der Boden aufgrund der langanhaltenden und teils intensiven Niederschlagsphase im Mai/Juni noch nicht so ausgedörrt wie in einem Juli früherer Jahre. "Wenn es aber ein paar Wochen weiter so heiß bleibt, kann die Waldbrandgefahr deutlich steigen", warnt er. Das gilt auch, obwohl es ab heute Abend Gewitter und Regen geben soll — spätestens ab Donnerstag geht's dann wieder in Richtung 30-Grad-Marke.

Verstöße gegen das Rauch- und Grillverbot im Wald können teuer werden: Unerlaubtes Grillen kann zum Beispiel bis zu 1020 Euro kosten. In der Regel belassen es der Förster, die Mitarbeiter der Ordnungsbehörden und des Wupperverbands mit Ermahnungen. "Die Ordnungspartnerschaft Bever-Talsperre bewährt sich bestens. Das ist eine segensreiche Einrichtung", versichert Michael Kirch, der zuständige Fachbereichsleiter bei der Stadt. Durch diese Institution ist das wilde Grillen in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen.

"Aber es grillen nach wie vor Leute an der Bever", berichtet Kirch. Bei den meisten treffe man zwar auf Einsicht, so dass sie selbst das Feuer löschen. Bei anderen muss jedoch mehr Überredungskunst angewandt werden "Vor allem, wenn Alkohol im Spiel ist, setzt die Einsicht erst langsam ein", hat der Fachbereichsleiter festgestellt.

(RP)
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