Hückeswagen live Cover-Rock aus dem Sauerland

Hückeswagen · Auch das dritte Konzert von „Hückeswagen Live“ am Schloss war gut besucht. „The Natives“ aus Wenden servierten den rund 200 Besuchern mit jeder Menge Spielfreude bekannte Pop- und Rocksongs.

 Wie ein Profi: Lea (2 Jahre) ging spontan auf die Bühne, schnappte sich ein Mikro und unterstützte tanzend und singend die Band.

Wie ein Profi: Lea (2 Jahre) ging spontan auf die Bühne, schnappte sich ein Mikro und unterstützte tanzend und singend die Band.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Der Freitag war zumindest tagsüber eher einer der so lange vermissten regnerisch-durchwachsenen Tage in diesem heißen Sommer. Das ließ für den Abend am Schloss, dem dritten der diesjährigen Konzertreihe, zunächst nicht so viel Gutes erwarten. Aber im Gegenteil – als „The Natives“ aus Wenden im Sauerland gegen 20 Uhr die Bühne bei „Hückeswagen live“ betraten, schaufelte sich der Himmel so langsam wolkenfrei. So stand einem gelungenen Open-Air-Konzertabend mit fein, leidenschaftlich und mit jeder Menge Power in den Saiten und Fellen gecoverter Pop- und Rockmusik nichts im Wege.

Die sechsköpfige Band hatte Spaß, und das vor allem bei den rockigen Partysongs wie etwa „It‘s My Life“ von Bon Jovi oder „You Shook Me All Night Long“ von AC/DC. Das machte Freude, funktionierte aber auch bei Balladen wie „Angels“ von Robbie Williams. Keine Frage, Cover-Bands gibt es heutzutage wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Entscheidend ist dann aber immer die Songauswahl. Und da machten „The Natives“ alles richtig. Denn sie hatten das Hückeswagener Publikum bestens in der Hand. Das war etwa bei den Williamsschen „Angels“ deutlich zu merken, denn mindestens die Hälfte der Refrains wurde von den rund 200 Besuchern problemlos gestemmt.

Und so ging es den ganzen Freitagabend über. Die Band – Daniel Weller und Auluna Memaj (Gesang), Paul Linke (Gitarre), Steffen Feldmann (Bass), Matthias Kersting (Keyboards) und Tobias Wurm (Schlagzeug) – hatte Spaß auf der Bühne, freute sich über tanzende Kinder vor und auf der Bühne und schaffte es spielerisch, die Erwachsenen zum Mitmachen zu bewegen. Sei es beim symptomatisch betitelten – und ganz nebenbei enorm rockig dargebotenen – „Get The Party Started“ von Pink, das den zweiten Teil eröffnete. Besonders Gitarrist Linke konnte dabei ausgiebig zeigen, was er an den sechs Saiten so alles zu bewerkstelligen wusste. Oder dem schnodderig-unterkühlten „Song 2“ der Brit-Popper Blur. Da fehlte zwar vielleicht der britische Akzent eines Damon Albarn, aber ansonsten war das schon ganz feine Brit-Pop-Schule, die da von der Bühne donnerte.

Die stilistische Vielfalt war dabei wohl das, was „The Natives“ so besonders machte. Denn nach Pop-Punk und Brit-Pop kam mit „Beat It“ im direkten Anschluss ein Hit des King Of Pop Michael Jackson. Und diese Zusammenstellung wirkte absolut nicht gewollt, gezwungen oder unpassend. Ganz im Gegenteil, das Publikum feierte alles gleichermaßen ab, während die Band die unterschiedlichen Stilarten gleichermaßen souverän präsentierte. Und als Sängerin Memaj dann zum Hosen-Hit „An Tagen wie diesen“ noch einmal eine ganze Reihe von Kindern auf die Bühne holte, die um die Wette tanzten und hopsten, während der ganze Schlossplatz den Refrain mitsang, machte sich im Rund ein seltsam verbindendes Gefühl des Zusammenhalts und der Freude breit. Danach mussten Songs wie „The Best“ von Tina Turner oder „Ohne dich“ von der Münchener Freiheit zwar naturgemäß ein wenig abfallen.

Aber einem insgesamt großartigen Abend, der zudem noch mit echten Gassenhauern wie „Runaway“ von Bon Jovi, dem „Schrei nach Liebe“ von Die Ärzte und „Highway To Hell“ von AC/DC angereichert wurde, konnte eh nicht wirklich irgendetwas was anhaben.

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