Hückeswagen Tennishalle soll Indoor-Spielplatz werden

Hückeswagen · Wo viele Jahre lang Tennis gespielt wurde, sollen sich bald Kinder austoben dürfen: Aus der Tennishalle an der Kölner Straße, die seit 2012 nicht mehr genutzt wird, könnte ein Indoor-Spielplatz werden. Im Rathaus wird's positiv gesehen.

 Seit 2012 wird die Tennishalle, Kölner Straße, nicht mehr genutzt, nachdem der TC 03 Hückeswagen Insolvenz angemeldet hatte. Nun könnte dort bald wieder Leben herrschen, wenn der Wipperfürther Investor zum Zuge kommt.

Seit 2012 wird die Tennishalle, Kölner Straße, nicht mehr genutzt, nachdem der TC 03 Hückeswagen Insolvenz angemeldet hatte. Nun könnte dort bald wieder Leben herrschen, wenn der Wipperfürther Investor zum Zuge kommt.

Foto: hdö (Archiv)

Patric Bauer ist Inhaber der vor 20 Jahren gegründeten Firma Bauer-Veranstaltungstechnik in Wipperfürth. Sie liefert nicht nur den Rundum-Service für Veranstaltungen aller Art (etwa für das Sommerbob-Rahmenprogramm 2012), sondern produziert auch Dinge, die dafür gebraucht werden - zum Beispiel mobile Spielanlagen für Kinder. Bauer will in Zukunft die Tennishalle an der oberen Kölner Straße in Hückeswagen nutzen, um darin eine Indoor-Spielhalle für Kinder zu betreiben. In der sollen dann die selbst produzierten Spielanlagen aufgebaut werden. Im Planungsausschuss stellte Bauer am Donnerstagabend seine Idee vor. Politiker und Stadtverwaltung werten sie positiv.

Der Hintergrund: Die Tennishalle an der Kölner Straße ist für ihren Eigentümer, den Kölner Winfrid Vaulont, finanziell zu einem Klotz am Bein geworden. Denn der Tennisclub TC 03, der sie zuletzt über Jahre gepachtet hatte, konnte irgendwann die Pacht nicht mehr bezahlen, obwohl Vaulont sie bereits stark herabgesetzt hatte. Der Kölner klagte die ausstehenden Zahlungen ein. Das Landgericht Köln urteilte, dass seine Forderungen in sechsstelliger Höhe berechtigt seien. Doch das Geld bekam er nicht, denn 2012 ging der Tennisverein in die Insolvenz. Seitdem bemüht sich der Eigentümer um eine anderweitige Nutzung der Immobilie und des Grundstücks, denn die beträchtlichen Kosten für die Unterhaltung des Gebäudes laufen weiter.

Vor Jahren hätte Vaulont das Grundstück an einen Investor verkaufen können, der dort Einzelhandel ansiedeln wollte. Doch die Stadt spielte nicht mit, auch vor dem Hintergrund, dass dieser Bereich der Kölner Straße zusammen mit dem Brunsbachtal als Sondergebiet für Sport und Freizeit ausgewiesen ist. Darin war kein Platz für einen überdies unerwünschten Discounter auf der grünen Wiese.

Im vorigen Jahr wandte sich Vaulont dann erneut an die Stadt, diesmal mit einer offiziellen Bürger-Anregung, die nach der Gemeindeordnung jeder an die Stadt richten kann, auch wenn er selbst nicht in Hückeswagen lebt. Vaulont bat darin um eine Änderung des Bebauungsplans, die ihm Chancen einer wirtschaftlichen Nutzung seiner Immobilie an der oberen Kölner Straße eröffnen könnte. Im Februar dieses Jahres war die Anregung Thema im Haupt- und Finanzausschuss. Der verwies das Anliegen wegen der fachlichen Zuständigkeit an den Planungsausschuss.

Das Projekt Indoor-Spielhalle kam dort jetzt erstmals zur Sprache. Bis dahin war weder der Verwaltung noch den Politikern bekannt, wie sich der Eigentümer die künftige Nutzung seiner Immobilie konkret vorstellt. Schnell war klar: Für das nun geplante Vorhaben wird eine Änderung des Bebauungsplans nicht nötig sein, denn eine gewerblich betriebene Spielhalle für Kinder passt ins "Sondergebiet Sport und Freizeit".

Dass die Pläne im Rathaus begrüßt werden, unterstrich Bürgermeister Dietmar Persian: "Eine so genutzte Halle wäre ein Gewinn für Hückeswagen und hier lebende Familien mit Kindern." In Abstimmung mit der Bauaufsicht beim Kreis werde die Stadt das Vorhaben fördern. Dafür sprachen sich auch die Politiker im Ausschuss einstimmig aus. Sollte tatsächlich keine Änderung des Bebauungsplans notwendig werden, könnte schon im kommenden Winterhalbjahr aus der Tennis- eine Kinder-Indoor-Spielhalle werden.

(bn)
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