Hückeswagen Sternsinger sammeln bis Dienstag Geld für Flüchtlingskinder in Malawi

Hückeswagen · Die Aktion soll Kindern und ihren Familien helfen. Unter den 55 Sternsingern befinden sich auch Kinder, deren Eltern die Heimat verlassen haben.

 Sternsinger-Gruppe mit Migrationshintergrund (v.l.): Ilyas, Linus, Gideon, Anna-Lena, Kathrin und Eugenio ziehen durch die Stadt.

Sternsinger-Gruppe mit Migrationshintergrund (v.l.): Ilyas, Linus, Gideon, Anna-Lena, Kathrin und Eugenio ziehen durch die Stadt.

Foto: jürgen moll

"Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder" — so lautet das Motto der Aktion Dreikönigssingen in diesem Jahr. Gestern fand während der Heiligen Messe in der katholischen Kirche von St. Mariä Himmelfahrt die Aussendung der Sternsinger statt. 55 Mädchen und Jungen ziehen noch bis morgen durch Hückeswagen, um Geld für Flüchtlingskinder in Malawi und anderen Ländern der Welt zu sammeln. Unter ihnen sind auch Kinder und Jugendliche, die selbst ausländische Wurzeln haben.

Kathrin Zejewski (16) begleitet die Sternsinger Eugenio Martorana (12) und Anna-Lena Buschmann (10) in ihrem Sammelgebiet auf der Kaiserhöhe.

Die Eltern der 16-Jährigen sind schon als Jugendliche mit ihren Familien aus Polen gekommen und haben in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Seit mehreren Jahren beteiligt sich die Schülerin aktiv an der Sternsinger-Aktion und möchte Menschen helfen, denen es nicht so gut geht. "Ich finde es sehr gut, wenn man als Jugendliche mithelfen kann, wie beispielsweise bei der Aktion 'Kinder helfen Kindern'", sagt Kathrin Zejewski.

Auch der zwölfjährige Eugenio, dessen Eltern aus Italien stammen, engagiert sich im sozialen Bereich. Neben seinem Einsatz als Sternsinger besucht er mehrmals in der Woche eine ältere Dame und ehemalige Nachbarin im Seniorenwohnheim Johannesstift. "Wir reden dann zum Beispiel über die Schule", berichtete er.

Auf die diesjährige Sternsinger-Aktion haben sich die Kinder gut vorbereitet. Unter anderem sahen sie einen Film über ein afrikanisches Flüchtlingslager in Malawi, in dem etwa 17 000 Menschen leben.

In der Messe berichteten die Kinder den Gemeindemitgliedern, was sie dabei erfahren haben: "Die Menschen leben dort in einfachen Hütten, die sie in harter Arbeit selber bauen mussten", sagte ein Sternsinger-Kind.

Höhepunkt der Flüchtlingskinder sei die Schule, in der sie unter anderem eine warme Mahlzeit am Tag erhalten. "Nur dort im Lager sind die Kinder geschützt. Sie leben ansonsten in furchtbarer Angst und Sorge um ihr eigenes Leben", sagte Gemeindereferentin Jutta Grobe.

Sie lobte den Einsatz der Hückeswagener Sternsinger, die trotz großer Ablenkung wie Computer und Fernsehen mit Gewändern, Sternen und Kronen durch die Stadt ziehen, Geld sammeln und Gottes Segen zu den Menschen bringen.

Im Sternsinger-Lied für 2014 heißt es: "Wir wünschen Heimat denen, die ziehen und Zuflucht denen, die fliehen." Daher hoffen die Mädchen und Jungen mit ihren Begleitern auf offene Türen bei den Hückeswagenern. "Meistens werden wir freundlich empfangen, und das macht dann auch Spaß", sagt Kathrin Zejewski.

(heka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort