Hückeswagen Ständiges Auf und Ab

Hückeswagen · Diesel und Benzin sind nicht nur teurer denn je, die Preise schwanken auch wie nie zuvor. Ein Preisunterschied von zehn Cent innerhalb nur eines Tages ist keine Seltenheit. Die Kunden an der Zapfsäule kommen sich allmählich vor wie auf dem Börsenparkett.

"Wir behalten den Preis den ganzen Tag im Auge. Sobald er niedrig genug ist, tanken wir. Meistens ist das am Abend", berichtet Rainer Dickoph. Der Taxiunternehmer hat in Hückeswagen die Wahl zwischen zwei verschiedenen Tankstellen. Die Shell-Tankstelle und die freie BFT-Tankstelle liegen nebeneinander an der Peterstraße.

Birgit Lück, stellvertretende Geschäftsführerin der Mineralöl Vielhauer GmbH, die die BFT-Tankstelle beliefert, will die Preisschwankungen nicht mitmachen. "Wir versuchen, den Kunden den ganzen Tag über einen konstanten Preis anzubieten, der sich nach dem täglichen Einkaufspreis richtet." Es gelingt nicht immer. Das ständige Auf und Ab hält Lück aber für "Blödsinn." Einzig und allein der Preiskampf der Mineralölkonzerne führe zu den starken Schwankungen.

Wie Claudia Wollber von Shell erklärt, sei der Markt tatsächlich beweglicher als je zuvor. Die Pressesprecherin macht dafür vor allem äußere Einflüsse verantwortlich. "Börsenspekulanten haben den Roh- und Mineralölmarkt in den letzten Jahren stärker ins Schwanken gebracht, und die politische Instabilität in wirtschaftlichen Schlüsselländern wie dem Iran verstärkt den Effekt zusätzlich." Das Unternehmen müsse seinen Bedarfspreis an der Zapfsäule deshalb mehrfach täglich im Verhältnis zum Einkaufspreis an der Kraftstoffbörse in Rotterdam korrigieren. Eine Beschränkung der Zahl an Preiserhöhungen, wie sie Österreich eingeführt hat, hält Wollber nicht für sinnvoll. "Wir hatten noch nie so viele Schwankungen wie jetzt. Aber letzten Endes ist ein freier Markt für die Kunden am besten, denn das garantiert einen fairen Wettbewerb."

(RP)
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