Ansichtssache Stadtmarketing ist ganz wichtig für die Schloss-Stadt

Hückeswagen · Durch das Altstadtfest und Guildo Horn liegen turbulente Tage hinter der Schloss-Stadt. Aber genau solche Events sorgen für Leben in der Stadt. Deshalb ist es auch wichtig, dass es so einen Verein wie das Stadtmarketing gibt. Es braucht Menschen, die sich kümmern.

Das Stadtmarketing erlebt zurzeit genau das, womit auch viele andere Vereine oft schon seit Jahren zu kämpfen haben: Immer weniger Menschen engagieren sich freiwillig für die Allgemeinheit. Und die wenigen unermüdlichen Kämpfer bekommen immer mehr das Gefühl, alleine gelassen zu werden. So geht es auch den Geschäftsführerinnen Monika Winter und Ina Matuszchik, die ankündigten, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. Ein alarmierendes Zeichen, wenn engagierte und angesehene Menschen nicht mehr das Gefühl haben, genügend Unterstützung zu finden. Ihr einziger Ausweg: Sich aus der ersten Reihe zurückzuziehen und mit Ideen aus dem Hintergrund zu helfen. Das ist schade, denn viele helfende Hände können viel mehr erreichen als einige wenige. Doch dafür braucht es Freiwillige, die nicht nur feiern, sondern stundenweise auch helfen wollen. Die Stände beim Altstadtfest zwei Tage lang zu besetzen, wird immer schwieriger. Dabei leben solche Feste von den Menschen, aber nicht nur von denen, die als Besucher kommen, sondern auch von denen, die tatkräftig mit anpacken. Deshalb sollte sich vielleicht jeder Hückeswagener, der sich angesprochen fühlt, mal selbst hinterfragen, ob er nicht doch einige Stunden „opfern“ kann, um sich für das Allgemeinwohl und das lebenswerte Leben in der Kleinstadt einzusetzen. Denn ohne koordinierendes, anregendes und aktives Stadtmarketing wird es in Zukunft nicht gehen. Deshalb ist der Kennenlern-Abend am 5. November eine gute Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und Möglichkeiten abzuklopfen, inwieweit eine ehrenamtliche Mitarbeit möglich ist. Es wäre schade, wenn ein Altstadtfest in Zukunft kleiner ausfällt, weil der Nachwuchs fehlt. So sterben Traditionen, so stirbt das Lebenswerte und so stirbt auch der Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft. Denn der wächst ja gerade aus gemeinsamen Aktionen und Veranstaltungen, wo sich Menschen gemeinsam in den Dienst einer guten Sache stellen.

 Joachim Rüttgen

Joachim Rüttgen

Foto: Jürgen Moll

Ganz viel auf den Weg gebracht wird in diesen Tagen in der Schullandschaft. Da geht es zum einen um den Neubau der Löwengrundschule im Brunsbachtal. Im Schulausschuss gab’s eine Diskussion darüber, ob, und wenn ja, wie oft ein Arbeitskreis tagen soll, um die Detailplanungen zu verfolgen. Um die Anzahl der Sitzungen kann man sicher streiten, aber nicht um Sinn und Zweck eines solchen Kreises, immerhin ermöglicht er aktive Mitbestimmung – eine Forderung, die die Politik ständig an die Verwaltung stellt und jetzt auch aktiv unterstützen sollte Zum anderen geht es um den Erhalt der Hauptschule. Die Montanusschule wird ab 2019 umfangreich saniert. Ein wegweisendes Signal für den Standort und die Schulform, die in anderen Städten längst verschwunden ist oder ausläuft. 7,6 Millionen Euro werden investiert – gut angelegtes Geld, das in die Bildung von jungen Menschen fließt. Zumal die Hauptschule bekannt dafür ist, ihr Augenmerk ganz besonders auf die Berufsorientierung zu legen. Und diese Aufgaben wird wichtig bleiben.

Auf eine gute Idee ist die CDU gekommen, die zum neuen Wohngebiet im Brunsbachtal einfach mal die Bürger befragen will. Vor allem soll es um die Spangenstraße gehen, eine Verbindung zwischen Kölner Straße und dem Sportzentrum und damit zur B 237. Die war eigentlich schon ad acta gelegt, da der Verkehr doch nicht in dem zunächst befürchteten Ausmaß anwachsen wird. Jetzt aber kommt das Thema wieder auf die Tagesordnung, weil die Stadt diverse Varianten einer Verkehrsführung im Neubaugebiet plant, aber in erster Linie keine Durchfahrtmöglichkeit vorsieht. Da ist es doch nur legitim, das Gespräch und die Diskussion mit den betroffenen Bürgern, aber auch mit anderen Hückeswagenern zu suchen, um Erfahrungen auszuatuschen, Ideen zu sammeln und vorausschauend mit zu planen. Davon könne alle Beteiligten nur profitieren.
JOACHIM RÜTTGEN

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