Musikalisch Zwei Diplom-Musikerinnen präsentieren "Musik um Luther"

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN "Musik ist die beste Labsal eines betrübten Menschen" - so lautete eine der vielen scharfsinnigen Beobachtungen des Reformators Martin Luther, die der geistreiche Begründer des Protestantismus in markige Sprüche packte. Es ist nicht bekannt, ob am Sonntag in der Pauluskirche Menschen saßen, die betrübt waren. Das musikalische Spiel der Organistin Inga Kuhnert und der Blockflötistin Eva Susanna Kuen war jedenfalls bestens geeignet, Trübsal zu vertreiben.

 Das musikalische Spiel von Organistin Inga Kuhnert und Blockflötistin Eva Susanna Kuen gefiel den Zuhörern in der Pauluskirche.

Das musikalische Spiel von Organistin Inga Kuhnert und Blockflötistin Eva Susanna Kuen gefiel den Zuhörern in der Pauluskirche.

Foto: melanie aprin

HÜCKESWAGEN "Musik ist die beste Labsal eines betrübten Menschen" - so lautete eine der vielen scharfsinnigen Beobachtungen des Reformators Ma rtin Luther, die der geistreiche Begründer des Protestantismus in markige Sprüche packte. Es ist nicht bekannt, ob am Sonntag in der Pauluskirche Menschen saßen, die betrübt waren. Das musikalische Spiel der Organistin Inga Kuhnert und der Blockflötistin Eva Susanna Kuen war jedenfalls bestens geeignet, Trübsal zu vertreiben.

Die Diplom-Musikerinnen eröffneten unter dem Motto "Musik um Luther" eine Reihe von Sommerkonzerten, die den Titel "Musik in der Offenen Kirche" trägt. "In dieser bewährten Reihe werden bis August drei weitere Konzerte folgen", sagte Kantorin Ingrid Kammerer. Immer am zweiten Sonntag eines Monats können die Besucher bei freiem Eintritt verschieden ausgerichtete Veranstaltungen erleben. Am 11. Juni geht es weiter mit einer folkloristischen Reise durch die Geigenmusik Europas. Dem schließen sich eine Serenade für Streicher im Juli und Orgelwerke von Johann Sebastian Bach im August an.

Am Sonntag drehte sich alles um Luther, was zum Reformationsjubiläum trefflich passte. Kuhnert und Kuen wollten die Persönlichkeit des streitbaren Mönches musikalisch porträtieren. Dazu brachten sie mit einer unterhaltsamen Moderation nebst seinen Kirchenliedern auch jene weltlichen und geselligen Lieder ins Spiel, die der sinnenfrohe Gottesmann ebenso liebte wie die Musik zu Ehren Gottes. Für Kuhnert an der Orgel und Kuen an den Flöten lag der Reiz darin, Luthers Lieder mit Tänzen aus seiner Zeit oder virtuosen Werken wie der Sonata Seconda des Nürnberger Komponisten Johann Erasmus Kindermann zu kombinieren. Abwechslungsreich gingen sie auch Luthers Melodien selbst an, die sie in Bearbeitungen späterer Komponisten und in Choralvariationen vortrugen. Bei den Chorälen konnten die Gäste aktiv mitwirken. So folgte auf einen Ausschnitt aus der Fantasia "Eine feste Burg" des deutschen Komponisten Michael Praetorius der Titel ein zweites Mal, dann jedoch als Kirchenlied zum Mitsingen. Auch beim Choral "Vater unser im Himmelreich" waren die Stimmen der Besucher gefragt. Dem perfekt eingespielten Musikerinnen-Duo war nichts zu schwer: Ob Caspar Othmayr, Jacob van Eyck, Johann Kugelmann, Jan Pieterszoon Sweelinck, Johann Krieger oder Johann Sebastian Bach - jeder dieser deutschen und niederländischen Komponisten und Organisten kam mit Variationen an die Reihe und hätte sich gefreut, wie Kuhnert und Kuen alle Werke trotz schwieriger Akustik und leichtem Kirchenhall brillant präsentierten. MELANIE APRIN

(ma)
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