Klassentreffen Schulabschluss ist ein halbes Jahrhundert her
Hückeswagen · Der Freigeist der 68er wehte am Samstag durch die Realschule, denn die Schüler des Abschlussjahrgangs 1968 trafen sich 50 Jahre nach dem Ende ihrer Schulzeit in ihren ehemaligen Unterrichtsräumen. Organisiert wird das Treffen alle fünf Jahre von Bernd Lindmeyer, Karla Barsch, Ulrich Neugart, Wolfgang Kobelt und Michael Böhl.
"Wir waren mit der Resonanz sehr zufrieden", resümierte Lindmeyer. Zirka 30 Ehemalige seien gekommen, etwa 50 Prozent der damaligen zwei Parallelklassen.
Los ging's mit einer Führung durch die Räume der Realschule. Große Veränderungen konnten Lindmeyer und seine früheren Mitschüler nicht ausmachen. "Von den Anbauten abgesehen, hat sich der Bestand von innen nicht sonderlich verändert", berichtete er. Bei der Bausubstanz müsste jedoch dringend etwas gemacht werden. Die Ehemaligen sorgten sich um den Erhalt der Realschule, sollte den Schulen noch mehr Geld für Sanierungen gestrichen werden. Etwa durch den Neubau der Grundschule.
Im Anschluss kehrten alle in der Gaststätte "Hofgarten" ein. Lindmeyer stellte einen Wandel der Gesprächsthemen fest: "Wir reden nicht mehr über den aktuellen Beruf und die Kinder, sondern über die Enkelkinder und die Freizeitgestaltung." Kaum einer der im Schnitt 66-Jährigen arbeite noch Vollzeit. Jetzt gehe es darum, wie man im Alter seine freie Zeit sinnvoll verbringe, wo man im Urlaub hinfahren könne. "Ich mache Sport, kümmere mich um Haus, Hof und mein altes Cabrio", sagte Lindmeyer.
Natürlich blickten die Ehemaligen auch zurück: Früher gab es weniger Technik, man sei freigeistiger aufgewachsen, hätte mehr direkten Umgang gehabt. Der allgemeine Konsens: Früher habe man mehr miteinander gesprochen und nicht über soziale Medien kommuniziert. Ganz technikfrei sind aber auch die 1968er nicht: Das WM-Spiel Deutschland gegen Schweden am Samstagabend wurde auf den Smartphones mitverfolgt.
