Leben & Lernen Kinder pflanzen den Baum des Jahres
Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Das Hochhaus Tulpenweg 1 ist vom Spielplatz an der Ewald-Gnau-Straße gut zu sehen. Und es dient den neun Knirpsen aus der Vorschulgruppe des Ökumenischen Kindergartens Wiehagen als Anschauungsunterricht. Denn als Shirley Finster, Ortssprecherin der Grünen, ihnen erläutert, dass die größte Esskastanie der Welt 35 Meter hoch ist, können die Jungen und Mädchen damit noch nicht viel anfangen. Auch wenn sie wissen, dass das seeeehr hoch sein muss. Denn die Grünen-Ratsfrau erläutert, dass dieser Baum so hoch ist wie ein Haus mit etwa zehn Stockwerken. Daraufhin deutet Bürgermeister Dietmar Persian auf das nahegelegene Hochhaus - da staunen die Kinder.
HÜCKESWAGEN Das Hochhaus Tulpenweg 1 ist vom Spielplatz an der Ewald-Gnau-Straße gut zu sehen. Und es dient den neun Knirpsen aus der Vorschulgruppe des Ökumenischen Kindergartens Wiehagen als Anschauungsunterricht. Denn als Shirley Finster, Ortssprecherin der Grünen, ihnen erläutert, dass die größte Esskastanie der Welt 35 Meter hoch ist, können die Jungen und Mädchen damit noch nicht viel anfangen. Auch wenn sie wissen, dass das seeeehr hoch sein muss. Denn die Grünen-Ratsfrau erläutert, dass dieser Baum so hoch ist wie ein Haus mit etwa zehn Stockwerken. Daraufhin deutet Bürgermeister Dietmar Persian auf das nahegelegene Hochhaus - da staunen die Kinder.
Shirley Finster hatte noch ein weiteres erstaunliches Detail für die Kinder parat: "Die älteste Esskastanie ist 400 Jahre alt." Wenn die Jungen und Mädchen selber einmal Oma und Opa seien, wäre der Baum, den sie jetzt selbst in die Erde gesetzt hätten, immer noch im Wachstum.
2011 hatte der Ortsverband der Grünen erstmals der Stadt einen Baum des Jahres gestiftet - damals war's die Elsbeere. Seither wird jedes Jahr im Stadtgebiet der jeweils aktuelle Baum des Jahres gepflanzt - in der Regel in der Nähe von Schulen oder Kindergärten. Unterstützt wird die Partei dabei von der Remscheider Baumschule Müller aus Forsten, die für die Pflanzaktion wieder drei Mitarbeiter abgestellt hatte. Sie hatten zunächst das Loch gegraben, in das die neun Vorschulkinder - drei waren krankheitsbedingt nicht dabei - mit großer Freude den Inhalt eines Sacks Pflanzenerde warfen. Dann setzte Axel Engemann mit seinen beiden Kollegen den Baum in das Loch, und anschließend schaufelten die Knirpse in ihren Matschhosen das zusammen mit dem Bürgermeister zu. Zum Abschluss trampelten sie mit ihren Gummistiefeln noch die Erde fest, ehe ein langer Stützpfahl in die Erde gerammt und die Esskastanie mit ihm verbunden wurde.
Der Baum des Jahres 2018, der auch Edelkastanie genannt wird, wird bis zu 25 Meter hoch, kann im Wald aber auch höher werden. Die Blätter sind bis zu 25 Zentimeter lang, ledrig derb, groß gezähnt und glänzend grün. Im Mai treiben sie aus, im Herbst nehmen sie eine hellgelbe Färbung an.
Für Bienen sind die Blüten der Ess-Kastanie eine wichtige Nahrungsquelle. Zudem sorgen Eichhörnchen, Siebenschläfer und Krähen für die Ausbreitung der Maronen. Denn im Frühjahr keimen die versteckten Nahrungsvorräte, wenn sie vergessen wurden. Die aus den Samen gekeimten Bäume tragen erstmals mit etwa 25 bis 35 Jahren Früchte. Dank ihres hohen Stärkeanteils von 43 Prozent waren die Maronen, die Früchte der Esskastanie, über Jahrhunderte ein wichtiger Bestandteil der Armenkost im Süden Europas, bis sie durch die Kartoffel ersetzt wurden. Da die Nachfrage nach hochwertigen Bio-Lebensmitteln aktuell sehr hoch ist, ist die glutenfreie Esskastanie auch in diesem Bereich stark gefragt.
In zwei Jahren wollen die Grünen den zehnten Baum des Jahres stiften und von Kindern einpflanzen lassen. Dann soll im Rahmen der Bergischen Wanderwoche auch eine geführte Wanderung zu sämtlichen von ihnen gepflanzten Bäumen des Jahres im Stadtgebiet gewandert werden. Dafür will der Ortsverband an jedem einzelnen Baum ein Schild aufstellen, um welchen Baum des Jahres es sich dabei handelt, kündigte Shirley Finster an. Aber auch über das Jahr 2020 hinaus wollen die Grünen jährlich den aktuellen Baum des Jahres der Stadt zum Geschenk machen. STEPHAN BÜLLESBACH