Gottes Bodenpersonal Jubelkonfirmanden setzen auf ihr Gottvertrauen

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Nach großer Recherche, hauptsächlich durch das Gemeindeamt der Evangelischen Kirchengemeinde, waren für Sonntag insgesamt 140 Jubelkonfirmanden zum gemeinsamen Erinnerungs-Gottesdienst in der Pauluskirche eingeladen worden. Nicht alle konnten dabei sein, immerhin waren zwölf Goldkonfirmanden aus dem Einsegnungsjahr 1966, 19 "Diamantene" aus 1956 und sechs aus dem ersten Nachkriegsjahr 1946 - zum Teil weit angereist - gekommen.

 Pfarrer Reimund Lenth (r.) mit den Jubelkonfirmanden, die vor 70, 60 oder 50 Jahren zur Konfirmation gegangen waren.

Pfarrer Reimund Lenth (r.) mit den Jubelkonfirmanden, die vor 70, 60 oder 50 Jahren zur Konfirmation gegangen waren.

Foto: Nico Hertgen

HÜCKESWAGEN Nach großer Recherche, hauptsächlich durch das Gemeindeamt der Evangelischen Kirchengemeinde, waren für Sonntag insgesamt 140 Jubelkonfirmanden zum gemeinsamen Erinnerungs-Gottesdienst in der Pauluskirche eingeladen worden. Nicht alle konnten dabei sein, immerhin waren zwölf Goldkonfirmanden aus dem Einsegnungsjahr 1966, 19 "Diamantene" aus 1956 und sechs aus dem ersten Nachkriegsjahr 1946 - zum Teil weit angereist - gekommen.

Sie erlebten einen inhaltsstarken Gottesdienst, in dem Pfarrer Raimund Lenth ein Zeitfenster mit Rückblick auf die durchlebten Situationen vor 70, 60 und 50 Jahren weit öffnete. Immer die Basis des damals öffentlichen Glaubensbekenntnisses der jeweiligen Konfirmanden-Jahrgänge prägend zu postulieren, brach der Pfarrer eine Lanze für das äußere Weltbild. Am Beispiel der 60er Jahre kam das Aufkommen etwa der "Beatles", der plötzlichen Erscheinung des "Moby Dick", des umstrittenen Tors im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in die Marginalien der Ansprache, die aber, am Beispiel des 80-jährigen Mose, mit der Quintessenz endeten: "Alle meine Lebenswege, lege ich Gott, vor Dich hin!"Der festlich durch die Kantorei musikalisch mitgestaltete Gottesdienst erfuhr durch den Empfang des Abendmahls eine besondere Erinnerung an das Leiden und Sterben Christi. Im Gemeindezentrum Lindenberg waren dann die Tische gedeckt. Jetzt war Zeit zum Wiedererkennen und Plausch. Die "Diamantenen" erinnerten an ihre Pastöre Kemper und Henke, die "Goldenen" an Herkenrath und Gräber und die "Eisernen" an ihr Bibbern in der Prüfung vor dem Presbyterium von damals. Beim Austausch der schwarz-weißen Konfirmationsbilder von ehedem kam ein Schmunzeln auf: "Guck mal, vor 60 Jahren waren bei uns Mädchen schwarze Strümpfe angesagt", sagte Marlene Schreiber beim Blick aufs Foto. Renate Jantowski, geborene Heß, meinte: "Im Februar 1966 war es so erbärmlich kalt, dass wärmende Mäntel über unseren Kleidchen angebracht waren." Lore Witkowski, geborene Böhl, erinnerte sich an ihre Geschenkeliste, die mit einem Dutzend Sammeltassen angeführt wurde. Aber auch Textiles für die Aussteuer durfte nicht fehlen. Peter Schulz von den "Diamantenen" reduzierte auf die "Kirchliche Note": "Ein Gesangbuch war natürlich dabei. Aber auch schon, wenn auch leicht zählbar, kleine Geldbeträge." Zweimal in der Woche musste Friedhelm Busch von Siepersbever aus mit dem Fahrrad zum Konfirmationsunterricht in die Stadt. "Und das bei Wind und Wetter", blickte er zurück. Entschuldigungen hatte es keine gegeben. Beim allgemeinen Rückbesinnen durft der Einblick in die alte Heimat Hückeswagen mit all ihren Neuerungen nicht fehlen. Vor dem Mittagessen und dem Nachmittagskaffee gab Pfarrer Lenth die Jubiläumsurkunden aus und mahnte immer neues Gottvertrauen an, begonnen in Jugendjahren und zur Festigung in vorgerücktem Alter. FRANZ MOSTERT

(rt)
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