Gut Gemacht Historische Schustermaschine wieder ans Laufen gebracht

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN (rue) Große Freude im Gesicht von Hans-Gerd Langguth: "Sie läuft wieder", berichtet er zufrieden. Zusammen mit Hans Scheid und Hans-Willi Oldiges hatte er für den Verein "3-Städte-Depot" die Patenschaft für eine Schustermaschine übernommen. Gebaut wurde die Maschine in den 1920er Jahren. Sie lief in einer Schuhfabrik in Wermelskirchen. Wenn kaputte Sohlen ausgetauscht werden mussten, wurden diese abgerissen und der Klebstoff mithilfe der Maschine weggeschmirgelt. Eine neue Sohle wurde aufgeklebt und angepasst, der Schuster polierte den Schuh abschließend mit der Maschine.

 Sind stolz auf die Leistung des Vereins (v.l.): Albrecht Nunn, Hans-Gerd Langguth und Hans Scheid. Der Verein restauriert historische Objekte der bergischen Industriegeschichte und stellt sie den Vereinen zur Verfügung.

Sind stolz auf die Leistung des Vereins (v.l.): Albrecht Nunn, Hans-Gerd Langguth und Hans Scheid. Der Verein restauriert historische Objekte der bergischen Industriegeschichte und stellt sie den Vereinen zur Verfügung.

Foto: pflitsch

HÜCKESWAGEN (rue) Große Freude im Gesicht von Hans-Gerd Langguth: "Sie läuft wieder", berichtet er zufrieden. Zusammen mit Hans Scheid und Hans-Willi Oldiges hatte er für den Verein "3-Städte-Depot" die Patenschaft für eine Schustermaschine übernommen. Gebaut wurde die Maschine in den 1920er Jahren. Sie lief in einer Schuhfabrik in Wermelskirchen. Wenn kaputte Sohlen ausgetauscht werden mussten, wurden diese abgerissen und der Klebstoff mithilfe der Maschine weggeschmirgelt. Eine neue Sohle wurde aufgeklebt und angepasst, der Schuster polierte den Schuh abschließend mit der Maschine.

Gerd Glöckner, ehemaliger Realschullehrer in Hückeswagen, wurde schließlich Besitzer dieser Maschine und vermachte sie dem bergischen Verein. "Als die Schustermaschine bei uns eintraf, war sie voller Leder- und Gummistaub. Die Treibriemen mussten neu eingestellt und der Maschinenkorpus gereinigt werden. Wir arbeiteten jeden Montagvormittag, so dass wir schon vier bis fünf Wochen benötigten, um das Objekt wieder auf Hochglanz zu bringen", berichtete Scheid. Die Schustermaschine war eines der ersten Ausstellungsstücke, die dem 3-Städte-Depot überlassen wurden. Nun ist erst einmal Winterpause. Im neuen Jahr warten schon weitere Maschinen, die restauriert werden müssen, z. B. eine Kreuz-Spul-Maschine und einige Industrie-Nähmaschinen. Albrecht Nunn, Vorsitzender, zieht ein positives Fazit für 2015: "Wir haben dieses Jahr sehr viel geschafft, es waren bestimmt zehn Maschinen, die wir auf Vordermann gebracht haben. Ich bin stolz auf das, was der Verein mit seinen Helfern auf die Beine gestellt hat", sagte er. Ein Jahr habe der Verein an der Peterstraße noch Platz, dann werde es zu eng und man müsse sich nach neuen Räumen umschauen. "Ich wünsche mir, dass noch weitere Unternehmen hinzukommen und uns unterstützen, sei es durch Sach- oder finanzielle Spenden", sagte Nunn.

Das 3-Städte-Depot ist ein Zusammenschluss kultureller Vereine der Städte Radevormwald, Hückeswagen und Wipperfürth, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, historische Objekte der bergischen Industriegeschichte zu restaurieren und sie den ansässigen Vereinen zur Verfügung zu stellen.

(RP)
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