Persönlich "Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt"

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Für Hans-Gert Birkenbeul ist die Bergischen Morgenpost die wichtigste Lektüre am Morgen. Gelesen wird alles, was von Interesse ist - und das ist viel, denn der 88-jährige ist vielseitig interessiert. Besonders gefallen hatte ihm die Heimatserie der BM. "Das Thema Heimat fand ich sehr gut, denn Deutschland ist so ein selten schönes Land", sagt Birkenbeul. Er kann das durchaus behaupten, denn zusammen mit seiner Ehefrau Krystyna war er viel auf Reisen - in Deutschland, wie auch im Ausland. "Wir sind beide sehr an Natur und Kultur interessiert", fügt Krystyna Birkenbeul hinzu. Wandern und Bergsteigen zählen zu den gemeinsamen Freizeitaktivitäten, die das Ehepaar heute nur noch passiv als Mitglieder im Deutschen Alpenverein (DAV) ausübt. "Wir waren in der ganzen Alpenregion unterwegs, von den Ost- bis zu den Westalpen", erzählt der 88-Jährige. Dabei hat das Paar mehrere Viertausender bestiegen. Die Kletterfelsen in der Eifel dienten als vorbereitendes Training.

 Hans-Gert Birkenbeul (88) in seinem Garten mit Blick auf Kammerforsterhöhe und das Windrad von Röttgen. Auch das ist für den gebürtigen Gummersbacher ein wichtiges Stück Heimat.

Hans-Gert Birkenbeul (88) in seinem Garten mit Blick auf Kammerforsterhöhe und das Windrad von Röttgen. Auch das ist für den gebürtigen Gummersbacher ein wichtiges Stück Heimat.

Foto: Jürgen Moll

HÜCKESWAGEN Für Hans-Gert Birkenbeul ist die Bergischen Morgenpost die wichtigste Lektüre am Morgen. Gelesen wird alles, was von Interesse ist - und das ist viel, denn der 88-jährige ist vielseitig interessiert. Besonders gefallen hatte ihm die Heimatserie der BM. "Das Thema Heimat fand ich sehr gut, denn Deutschland ist so ein selten schönes Land", sagt Birkenbeul. Er kann das durchaus behaupten, denn zusammen mit seiner Ehefrau Krystyna war er viel auf Reisen - in Deutschland, wie auch im Ausland. "Wir sind beide sehr an Natur und Kultur interessiert", fügt Krystyna Birkenbeul hinzu. Wandern und Bergsteigen zählen zu den gemeinsamen Freizeitaktivitäten, die das Ehepaar heute nur noch passiv als Mitglieder im Deutschen Alpenverein (DAV) ausübt. "Wir waren in der ganzen Alpenregion unterwegs, von den Ost- bis zu den Westalpen", erzählt der 88-Jährige. Dabei hat das Paar mehrere Viertausender bestiegen. Die Kletterfelsen in der Eifel dienten als vorbereitendes Training.

Durch das Fernweh und die vielen Reisen definiert Hans-Gert Birkenbeul das Wort "Heimat" auf vielfältige Weise: "Heimat ist dort, wo der Nachbar grüßt und der runde Geburtstag zusammen gefeiert wird. Ein Schwätzchen über den Gartenzaun mit einer Flasche Bier ist sehr wichtig. Dort lassen sich alle Probleme lösen. Am Sonntagmorgen läuten die Glocken den Sonntag ein und rufen zum Kirchgang. Auch das ist Heimat."

Geboren wurde der heute 88-Jährige in Brunohl, einem Ortsteil von Gummersbach. Seine Frau stammt aus Posen in Polen. Der berufliche Werdegang als Textilingenieur hat das Paar nach Hückeswagen geführt. Nach der Ausbildung und den Einsatz für mehrere Firmen wechselte Birkenbeul 1962 zur Lenneper Firma Wülfing. 1974 baute das Paar ein Haus auf Wiehagen, das ebenso zu einem Stück Heimat geworden ist. Der grandiose Ausblick vermittele jeden Tag aufs Neue die Schönheit der Region, schwärmt der Rentner. Auch die gute Nachbarschaft habe dazu beigetragen, dass das Paar in der Schloss-Stadt heimisch wurde. Wenn der Hückeswagener an Heimat denkt, kommen viele Erinnerungen in ihm hoch. Ein Erlebnis in der Kindheit war die Kinderlandverschickung im Krieg. "Ich war zwölf Jahre alt und kam zu lieben Pflegeeltern in die Steiermark. Wenn ich keine Eltern gehabt hätte, hätte ich bei ihnen bleiben können. Das wäre für mich vielleicht auch Heimat geworden", sagt Birkenbeul. Zur Heimat gehört für ihn auch das Singen von Volks- und Wanderliedern. Das Volkslied besinge alles, was die Menschen bewege, meistens mit einfachen Worten. "Ich erinnere mich gerne an eine längere Island-Reise vor vielen Jahren. Wir hatten im abgelegenen Hochland unser Zelt aufgeschlagen, da kam eine isländische Jugendgruppe und sang deutsche Volkslieder mit isländischen Texten. Das gab im hohen Norden ein Stück Heimatgefühl." Ähnlich erging es ihm bei Wanderungen im CVJM, mit Zelten, Lagerfeuern und gemeinsamem Singen. Später wiederholte sich das im Deutschen Alpenverein, wo nach einer anstrengenden Bergtour abends auf der Hütte Berglieder mit Gitarrenbegleitung angestimmt wurden. Hans-Gert Birkenbeul verfolgt die Entwicklungen in der Stadt, im Land und in der Welt sehr genau. Als politisch engagiertes CDU-Mitglied äußert er auch gerne seine Meinung zu verschiedenen Themen. So würde es der 88-Jährige begrüßen, wenn auch in Funk und Fernsehen das alte Kulturgut und das Volkslied berücksichtigt und weniger Anglizismen gebraucht werden würden. Seine Begründung: "Die deutsche Sprache ist eine schöne Sprache", betont der Pensionär. HEIKE KARSTEN

(heka)
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