Künstlerisch Bilderzyklus als Kommunikationsträger

Hückeswagen · RADEVORMWALD/HÜCKESWAGEN Bilder sind Kommunikationsmittel und überliefern Botschaften. Aus diesem Grund widmete sich die Lutherische Kirchengemeinde Radevormwald jetzt dem Thema "Was Bilder uns sagen können". Es war die zweite Veranstaltung der Reihe "Kirchturmdenken". Sieben Bilder und Skizzen des Hückeswagener Künstlers Bernhard Guski haben dank privater Spendern und der Bürgerstiftung der Sparkasse in der Lutherischen Kirche Burgstraße ihren festen Platz gefunden und rückten in den Mittelpunkt. Gisela Schmoeckel hat die Guskis Entwicklung und seiner Kunst für unsere Redaktion als Journalistin begleitet und ließ die zwölf Gäste an ihrem Wissensschatz teilhaben. Der Bilderzyklus "Die sieben Worte Jesu am Kreuz" bildet die Passions- und Leidensgeschichte Jesu ab und thematisiert die letzten Stunden vor seiner Kreuzigung. Die freundlichen, strahlenden Farben der Gemälde stehen im Widerspruch zu seinem Leiden. "Der Künstler hat das leuchtende Gelb und das kräftige Blau ganz bewusst gewählt. Denn obwohl die Kreuzigung ein dunkles Ereignis war, wird sie im christlichen Glauben als Erlösung gesehen", erläuterte Schmoeckel. Im Zusammenspiel mit den Kirchenfenstern des Radevormwalder Künstlers Gerlach Bente erleuchten die sieben Bilder den Innenraum der Lutherischen Kirche. Die Entstehung der Bilderserie können die Besucher auf den dazugehörigen Skizzen nachvollziehen, die der Künstler aus Voßhagen mit einem schwarzen Aquarellstift angefertigt hat. "Die sanften Auswaschungen sind durch den Zusatz von Wasser entstanden und legen das Augenmerk auf die Ungenauigkeit", sagte Schmoeckel. "Sie entspricht unseren Gefühlen und lässt Raum für Interpretation. Genauigkeit würde den Betrachter festlegen." Für Pfarrer Jürgen Buttchereyt ist dieser Aspekt wichtig, denn Kunst sei nur bereichernd, wenn sie Platz für Botschaften lasse: "Kunst darf nicht in ihrer Ästhetik verweilen, sondern muss den Betrachter auf etwas aufmerksam machen. Dann ist Kunst für Kirche ein wichtiges Medium."

 Gisela Schmoeckel (l.) und Maria Guski, die für ihren erkrankten Ehemann Bernhard Guski nach Radevormwald kam, erläuterten die Werke während der Ausstellung in der Lutherischen Kirche Radevormwald.

Gisela Schmoeckel (l.) und Maria Guski, die für ihren erkrankten Ehemann Bernhard Guski nach Radevormwald kam, erläuterten die Werke während der Ausstellung in der Lutherischen Kirche Radevormwald.

Foto: J. Moll

RADEVORMWALD/HÜCKESWAGEN Bilder sind Kommunikationsmittel und überliefern Botschaften. Aus diesem Grund widmete sich die Lutherische Kirchengemeinde Radevormwald jetzt dem Thema "Was Bilder uns sagen können". Es war die zweite Veranstaltung der Reihe "Kirchturmdenken". Sieben Bilder und Skizzen des Hückeswagener Künstlers Bernhard Guski haben dank privater Spendern und der Bürgerstiftung der Sparkasse in der Lutherischen Kirche Burgstraße ihren festen Platz gefunden und rückten in den Mittelpunkt. Gisela Schmoeckel hat die Guskis Entwicklung und seiner Kunst für unsere Redaktion als Journalistin begleitet und ließ die zwölf Gäste an ihrem Wissensschatz teilhaben. Der Bilderzyklus "Die sieben Worte Jesu am Kreuz" bildet die Passions- und Leidensgeschichte Jesu ab und thematisiert die letzten Stunden vor seiner Kreuzigung. Die freundlichen, strahlenden Farben der Gemälde stehen im Widerspruch zu seinem Leiden. "Der Künstler hat das leuchtende Gelb und das kräftige Blau ganz bewusst gewählt. Denn obwohl die Kreuzigung ein dunkles Ereignis war, wird sie im christlichen Glauben als Erlösung gesehen", erläuterte Schmoeckel. Im Zusammenspiel mit den Kirchenfenstern des Radevormwalder Künstlers Gerlach Bente erleuchten die sieben Bilder den Innenraum der Lutherischen Kirche. Die Entstehung der Bilderserie können die Besucher auf den dazugehörigen Skizzen nachvollziehen, die der Künstler aus Voßhagen mit einem schwarzen Aquarellstift angefertigt hat. "Die sanften Auswaschungen sind durch den Zusatz von Wasser entstanden und legen das Augenmerk auf die Ungenauigkeit", sagte Schmoeckel. "Sie entspricht unseren Gefühlen und lässt Raum für Interpretation. Genauigkeit würde den Betrachter festlegen." Für Pfarrer Jürgen Buttchereyt ist dieser Aspekt wichtig, denn Kunst sei nur bereichernd, wenn sie Platz für Botschaften lasse: "Kunst darf nicht in ihrer Ästhetik verweilen, sondern muss den Betrachter auf etwas aufmerksam machen. Dann ist Kunst für Kirche ein wichtiges Medium."

In lutherischen Kirchen, in denen Bildnisse zugelassen sind und als Vermittler dienen sollen, fügen sich die Aquarelle von Guski in das Gesamtbild ein. Für Künstlerin Mary Bauermeister ist das Zusammenkommen von Kirche und Kunst längst nicht mehr selbstverständlich. Sie freut sich sehr darüber, dass die Aquarelle ihren Platz in der Kirche gefunden haben. "Kunst sind nicht nur Bilder und Objekte, sondern ein soziales Geschehen, das Diskussionen und Gedanken anregen soll. Dass dieses Zusammenspiel funktioniert, ist toll", sagte sie. Dass Bernhard Guski immer bei religiösen Arbeiten geblieben sei, zeichne ihn aus. "Er ist sich treu geblieben."

FLORA TREIBER

(RP)
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