Leben & Lernen Bestnoten für Klingelnberg-Azubis beim CNC-Führerschein

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Alle guten Dinge sind drei - und das in doppelter Hinsicht. Denn als dritter Jahrgang in Folge haben drei Auszubildende der Hückeswagener Firma Klingelnberg die Abschlussprüfung des sogenannten CNC-Führerscheins am Berufskolleg Hückeswagen mit Bravur bestanden. Die Wermelskirchenerin Annika Meister sowie die beiden Remscheider Emre Sevi und Luca Cocina - allesamt Azubis zum Zerspanungsmechaniker im dritten Lehrjahr - bekamen gestern jeweils ein DEKRA-Zertifikat mit der Note "sehr gut" überreicht. "Es freut mich sehr, wie die drei das geschafft und welche Entwicklung sie dabei gemacht haben", sagte Uwe Seidemann, Ausbildungsbeauftrager der Firma Klingelnberg, vor der Übergabe.

 Sehrgute Noten, beste Laune: Emre Sevi, Annika Meister und Luca Cocina (vorne, v. l.) mit Berufskolleg-Lehrer Waldemar Warkentin sowie Ralf Biesenbach und Uwe Seidemann von der Firma Klingelnberg (hinten, v. l.).

Sehrgute Noten, beste Laune: Emre Sevi, Annika Meister und Luca Cocina (vorne, v. l.) mit Berufskolleg-Lehrer Waldemar Warkentin sowie Ralf Biesenbach und Uwe Seidemann von der Firma Klingelnberg (hinten, v. l.).

Foto: Peter Meuter

HÜCKESWAGEN Alle guten Dinge sind drei - und das in doppelter Hinsicht. Denn als dritter Jahrgang in Folge haben drei Auszubildende der Hückeswagener Firma Klingelnberg die Abschlussprüfung des sogenannten CNC-Führerscheins am Berufskolleg Hückeswagen mit Bravur bestanden. Die Wermelskirchenerin Annika Meister sowie die beiden Remscheider Emre Sevi und Luca Cocina - allesamt Azubis zum Zerspanungsmechaniker im dritten Lehrjahr - bekamen gestern jeweils ein DEKRA-Zertifikat mit der Note "sehr gut" überreicht. "Es freut mich sehr, wie die drei das geschafft und welche Entwicklung sie dabei gemacht haben", sagte Uwe Seidemann, Ausbildungsbeauftrager der Firma Klingelnberg, vor der Übergabe.

Um die Fähigkeiten zur Bedienung moderner CNC-Maschinen zu erlernen, mussten die drei Azubis sich eine völlig neue Sprache aneignen. Denn die komplexen Dreh- und Fräsmaschinen zur Herstellung von Werkstücken für viele verschiedene Einsatzgebiete lassen sich nur mit einer eigenen Programmiersprache bedienen. Anstatt die Kurbeln an der Maschine per Hand zu bewegen, können die Befehle elektronisch an einem Bildschirm eingegeben werden. "Anschließend fräst die Maschine dann zum Beispiel aus einem Aluminium-Block das fertige Teil", erläuterte Cocina. Die Schwierigkeit an der Programmiersprache: Es gibt einen Grundaufbau, der je nach Marke und Modell der zu bedienenden Maschine abweicht. "Man kann sich das wie bei einem Dialekt vorstellen. Wenn man als Deutsch-Muttersprachler in Bayern ist, versteht man auch nicht alles, obwohl man prinzipiell die gleiche Sprache spricht", erklärte Waldemar Warkentin, der als Lehrkraft die schulische Ausbildung am Berufskolleg mitverantwortet hat.

Die Bestnoten waren für Meister, Sevi und Cocina harte Arbeit. Nach einem theoretischen Teil folgte die praktische Prüfung an den Klingelnberg-Maschinen. Die Azubis hatten zwei Stunden Zeit, um mit Hilfe der CNC-Maschine aus einer Zeichnung ein fertiges Werkstück herzustellen. Die Krux: Die Prüfungsteile wurden überraschenderweise geändert. Davon ließen sich die Prüflinge aber nicht aus der Ruhe bringen und bestanden meisterhaft. Sie bedankten sich vor allem bei ihrem Praxis-Anleiter Seidemann. Der betonte: "Ich bin sehr stolz auf Eure Leistung. Es macht mir wahnsinnig Spaß, mit Euch zu arbeiten."

Mit dem CNC-Führerschein sind die drei angehenden Zerspanungsmechaniker nun in der Lage, jede moderne CNC-Maschine zu bedienen. Zudem stellt sich das Trio damit zukunftssicher auf. Denn jetzt kann es komplexe Werkstücke herstellen, die mit herkömmlichen Kurbelmaschinen nur schwer umsetzbar gewesen wären. Die Palette ist dabei groß. "Viele gefertigte Werkstücke werden in Autos eingesetzt, zum Beispiel in Kupplungen oder Antriebswellen", sagte Sevi. Weitere Einsatzgebiete sind unter anderem die Herstellung von Zahnrädern für Schiffe oder Windkrafträder. "Jeder benutzt irgendwie auf diese Weise hergestellten Teile. Meistens kommen sie aber hinter der jeweiligen Fassade zum Einsatz", erklärte Ralf Biesenbach, der Verantwortliche für gewerbliche und technische Ausbildung bei Hückeswagens größtem Arbeitgeber.

TIM KRONNER

(RP)
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