Hückeswagen Stadt wirbt noch mal für Sekundarschule

Hückeswagen · In der kommenden Woche entscheidet sich die Zukunft der Hückeswagener Schullandschaft. Denn dann können die Kinder für die Sekundarschule angemeldet werden. Wird es mindestens 75 Fünftklässler geben, ist die Schule gesichert.

 Sollte die Realschule Wirklichkeit werden, wird noch vor den Sommerferien mit der Erweiterung und dem Umbau der Realschule begonnen. Insgesamt will die Stadt dann etwa zehn Millionen Euro investieren.

Sollte die Realschule Wirklichkeit werden, wird noch vor den Sommerferien mit der Erweiterung und dem Umbau der Realschule begonnen. Insgesamt will die Stadt dann etwa zehn Millionen Euro investieren.

Foto: Architekten Müller und Wüstenhagen

Seit Monaten verbreiten die Verantwortlichen im Rathaus Optimismus. Sie sind sich sicher, dass zwischen Dienstag, 11. Februar, und Freitag, 14. Februar, mindestens 75 Jungen und Mädchen aus Hückeswagen für die Sekundarschule angemeldet werden. Sie haben auch Grund für ihre positive Sichtweise, haben doch 97 von 129 Eltern von Vierklässlern bei der Fragebogenaktion im Herbst wissen lassen, dass sie ihre Kinder "ganz bestimmt" oder "eher ja" für die neue Schulform anmelden werden. Dennoch kribbelt's ein wenig bei dem zuständigen Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung, Michael Kirch, und Annette Binder vom Schulamt der Stadt. Denn erst am Freitagmittag nächster Woche steht fest, wohin sich die Hückeswagener Schullandschaft entwickeln wird.

Die beiden warben daher gestern in einem Pressegespräch noch einmal für die Sekundarschule, die im August im Gebäude der Realschule an den Start gehen soll. "Diese Schule bietet den Schülern jede Möglichkeit bis zum Abitur", sagte Kirch. Der Hauptschulabschluss sei dort ebenso möglich wie die Mittlere Reife.

"Auch Viertklässler mit einer gymnasialen Empfehlung sind auf der Sekundarschule gut aufgehoben", versicherte er. Denn es gebe Kooperationsvereinbarungen mit dem Wipperfürther EvB-Gymnasium, dem Berufskolleg Bergisches Land in Wermelskirchen und dem Berufskolleg Hückeswagen. An dieser Privatschule könne sogar eine duale Ausbildung mit Abitur gemacht werden. Kirch: "Das ist ein Angebot, das nicht jede Kommune hat."

Einige Eltern haben jedoch Bedenken gegen den Ganztag an der Sekundarschule. Diese versuchte Kirch zu zerstreuen: "Wir gestalten ihn moderat, und zwar nur an drei Nachmittagen in der Woche." Welche das sein werden, ist jedoch noch nicht im Detail festgelegt. Er verwies darauf, dass auch das EvB-Gymnasium — Schule vieler Hückeswagener Kinder — im kommenden Jahr den Ganztagsunterricht einführen werde. Annette Binder warf ein: "Durch G 8, das Abitur nach acht Jahren, wird es an den Gymnasien ohnehin viel Unterricht in den Nachmittagsstunden geben."

Kirch betonte zudem, dass die Sekundarschule, so sie denn ihren Betrieb aufnehmen kann, "in der Endstufe eine Schule auf dem neuesten Stand der Technik sein wird". Die Eltern der jetzigen Viertklässler müssten nun darüber entscheiden, ob das gute Bildungsangebot in Hückeswagen bestehen bleibe. "Es wäre schade, wenn das ganze Projekt jetzt am Anmeldeverfahren scheitern würde", sagte Kirch.

Er malt schwarz, wenn keine 75 Hückeswagener Kinder für die Sekundarschule zusammenkämen. "Dann würden die Haupt- und die Realschule so weiterlaufen wie bisher", sagte Kirch. Die Hauptschule werde aber schon in einigen Jahren nicht mehr lebensfähig sein, prognostizierte er mit Blick darauf, dass in Hückeswagen immer weniger Kinder eingeschult werden.

Und was passiert mit den für die Sekundarschule angemeldeten Kindern, wenn diese tatsächlich scheitern sollte? "Dann wird es ein neues Verfahren für die Haupt- und die Realschule geben", erläuterte Kirch. Kein Kind falle durch den Rost. Wenn die Stadt feststellen müsse, dass diese Schule nicht gewollt sei, wird es auch keine Zehn-Millionen-Investition in das Schulgebäude geben.

(RP)
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