Hückeswagen nach der Starkregen-Katastrophe Stadt will Spenden an Flut-Opfer auszahlen

Hückeswagen · Stadtkämmerin Isabel Bever ruft die vom Hochwasser Betroffenen in Hückeswagen auf, umgehend einen Antrag zu stellen. Zu finden ist der auf der Internetseite der Stadt, es gibt ihn aber auch in Papierform im Bürgerbüro.

 Im Bereich An der Schlossfabrik musste eine Familie Geschäftsräume und Wohnung komplett ausräumen.

Im Bereich An der Schlossfabrik musste eine Familie Geschäftsräume und Wohnung komplett ausräumen.

Foto: Heike Karsten

Das Hochwasser und der Starkregen vom 14. und 15. Juli hat in Hückeswagen vor allem entlang der Wupper für teilweise immense Schäden gesorgt. Sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatleuten. Jetzt, knapp drei Wochen nach der Katastrophe, wird immer noch aufgeräumt und renoviert, werden Schäden gesichtet. Für die Betroffenen hat die Stadt Hückeswagen ein Spendenkonto eingerichtet, „auf dem schon viele Spenden aus den unterschiedlichsten Bereichen eingegangen sind“. Das teilt Isabel Bever, Stadtkämmerin und Vertreterin des Bürgermeisters, mit. Sie freut sich über die große Hilfsbereitschaft: „Von kleinen Einzelspenden bis zu größeren Summen aus Sammelaktionen ist alles dabei“, hat sie beim Blick auf das Sonderkonto bei der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen festgestellt. Die Hückeswagener zeigten viel Solidarität mit den Menschen, die beim Hochwasser große Zerstörungen erleben mussten. „Das ist einfach großartig“, unterstreicht Isabel Bever.

Die Summe auf dem Spendenkonto ist inzwischen auf einen mittleren fünfstelligen Betrag angestiegen, weswegen die Stadtverwaltung den Betroffenen jetzt schnell und unbürokratisch helfen will. Dazu bittet sie alle Hückeswagener, die vom Hochwasser betroffen sind und nennenswerte Schäden erlitten haben, ein kurzes Antragsformular auszufüllen, damit das Geld ausgezahlt werden kann.

Die Stadtkämmerin betont dabei: „Die Spendengelder werden unabhängig von der Soforthilfe des Landes ausgezahlt.“ Das hatte direkt nach dem Unwetter angekündigt, zusätzlich zu einem Sockelbetrag von 1500 Euro pro Haushalt für jede weitere Person aus dem Haushalt 500 Euro für eine erste finanzielle Überbrückung auszahlen zu wollen. Maximal erhält ein Haushalt 3500 Euro. Auch wer bereits diese Soforthilfe erhalten habe, könne sich selbstverständlich auch für die Spendengelder melden, versichert Isabel Bever. „Sofern ein höherer Schaden besteht.“

Die Anträge sollten nun möglichst kurzfristig gestellt werden, damit ein Überblick über die entstandenen Schäden gewonnen werden kann. Der Antrag für die Mittel aus dem Spendenkonto ist auf der Internetseite der Stadt unter www.hueckeswagen.de/hochwasser zu finden. Dort sind zudem auch die Anträge für die Soforthilfe des Landes eingestellt und abrufbar. Zudem sind Anträge in Papierform im Bürgerbüro der Stadt am Bahnhofsplatz erhältlich.

Noch unklar ist jedoch, wer wie viel ausgezahlt bekommt. „Wir müssen jetzt erst einmal gucken, was es für Bedarf gibt und wie groß die Schäden sind“, sagt Isabel Bever auf Anfrage. Die Betroffenen wüssten teilweise selber noch nicht genau, wie hoch die seien. Die Stadtkämmerin hofft, in der nächsten Woche soweit zu sein, dass ein Plan für eine gerechte Verteilung der Spendenmittel aufgestellt werden kann.

Die Stadtkämmerin verweist darauf, dass Spenden auf das Sonderkonto bis zum 31. Oktober von den Finanzämtern ohne Vorlage einer Spendenbescheinigung steuerlich anerkannt werden. Zudem können weiterhin Spenden für die Hückeswagener Hochwasser-Opfer überwiesen werden.

Spendenkonto bei der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen: IBAN DE 1134051350 0000275016

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