Hückeswagen reaktiviert Flüchtlingsunterkunft Stadt bereitet sich auf Flüchtlinge vor

Hückeswagen · Mit vereinten Kräften wurde am Samstag eine Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine an der Peterstraße hergerichtet. 50 Helfer packten mit an, um Betten, Tische, Stühle und Schränke aufzubauen und die Räume zu säubern.

 In den Räumen an der Peterstraße, die am Samstag von 50 Kräften in Windeseile hergerichtet wurden, ist Platz für insgesamt 90 Menschen. Derzeit könnten dort 40 Flüchtlinge aufgenommen werden.

In den Räumen an der Peterstraße, die am Samstag von 50 Kräften in Windeseile hergerichtet wurden, ist Platz für insgesamt 90 Menschen. Derzeit könnten dort 40 Flüchtlinge aufgenommen werden.

Foto: Dietmar Persian

Schon einmal war das ehemalige Bürogebäude der Firma Bêché & Grohs als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet worden. Doch als vor etwa eineinhalb Jahren der Mietvertrag auslief und der Bedarf nicht mehr gegeben war, gab die Stadt die Unterkunft auf. Möbel und Elektrogeräte wurden eingelagert. Am Samstagmorgen herrschte wieder reges Treiben auf dem ehemaligen Firmengelände. Etwa 50 Frauen und Männer der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW) und der Firma Kurtz und Paffrath packten mit an, um Betten, Tische, Stühle und Schränke erneut aufzubauen, die Räume zu säubern und die Elektrogeräte anzuschließen. Den Grund dafür erklärte Bürgermeister Dietmar Persian: „In den nächsten Wochen werden aus der Ukraine geflüchtete Menschen erwartet, für die wir einen ersten Anlaufpunkt bereithalten wollen.“

Die Einrichtungsgegenstände sind zwar noch vorhanden, jedoch wurden bei dem Hochwasser im Juli 2021 einige Teile in Mitleidenschaft gezogen. So mussten beispielsweise Matratzen erneuert werden. „In den Räumen ist Platz für insgesamt 90 Menschen, mit Stand von heute können wir 40 Geflüchtete dort aufnehmen“, sagte Dietmar Persian am Sonntag. Am Samstagabend traf dann auch eine Nachricht des Landrats mit einem Hilferuf der Stadt Köln an die umliegenden Städte ein. Nachdem zunächst die großen Städte das erste Anlaufziel der Flüchtlinge war, ist jetzt davon auszugehen, dass sie nun auf die kleineren Städte verteilt werden und auch in Hückeswagen ankommen werden. „Ich gehe davon aus, dass es jetzt schnell geht“, sagte der Bürgermeister. Privat seien bereits Flüchtlinge aus der Ukraine in Hückeswagen untergekommen. Auch die Stadt habe schon die erste Vermittlung übernommen.

 Anpacken: Es gab viel zu tun an der Peterstraße.

Anpacken: Es gab viel zu tun an der Peterstraße.

Foto: Dietmar Persian

Da das Bürogebäude an der Peterstraße noch nicht anderweitig vermietet wurde, war eine schnelle Wiederherstellung der Unterkunft möglich. Die Volksbank im Bergischen Land stellt der Stadt die Räumlichkeiten bis Ende des Jahres kostenlos zur Verfügung. Lediglich die Nebenkosten müssen von der Stadt übernommen werden. Dieses Gebäude wird jedoch nur für eine erste Unterbringung genutzt. Langfristig gesehen ist es vorteilhafter, wenn die Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet in individuellen Wohnungen im Stadtgebiet untergebracht werden können. Die Schloss-Stadt bittet daher Bürgerinnen und Bürger, die Wohnraum für Flüchtende zur Verfügung stellen können, sich bei der Verwaltung zu melden. „Bevorzugt werden möblierte Wohnungen in Zentrumsnähe gesucht“, erklärte Dietmar Persian. Wer entsprechende Angebote machen kann, wird gebeten, sich per E-Mail unter helfen@hueckeswagen.de an die Hückeswagener Verwaltung zu wenden. In der E-Mail sollten möglichst die Rahmendaten zur Unterkunft, eine Adresse sowie eine Telefonnummer angegeben werden. Die Mitarbeiter der Verwaltung werden die Angebote sichten und dann die Anbieter kontaktieren.

Außerdem freut sich die Verwaltung über Personen, die über gute Sprachkenntnisse im Ukrainischen verfügen und bei der Übersetzung für die Flüchtenden unterstützen können. Auch hier können sich Personen per E-Mail an die Stadt wenden. Was derzeit nicht benötigt wird, sind andere Hilfsgüter wie beispielsweise Kleidung.

Über das uneigennützige Engagement und auch die vielen privaten Hilfsangebote, die die Stadt bereits bekommen hat, ist der Bürgermeister sehr dankbar. Dank der vielen Helfer waren die Arbeiten an der Flüchtlingsunterkunft zügig beendet. „Viele Hände – schnelles Ende“, sagte Persian.

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