Hückeswagen Spitzwegerich in Bierteig

Hückeswagen · Mit unendlich fein aufgeteilten und filigran geformten Blättern und ihren weißen Blütenschirmen auf festem, zähem Stängel finden wir sie jetzt wieder an Weg- und Wiesenrändern – die Achillea millefolium (Tausendblatt), die Schafgarbe. Die ganze Pflanze strömt einen aromatisch-warmen Duft aus, besonders, wenn man ein Blatt oder die Blüte zwischen den Fingern zerreibt. Der zweite Teil des Namens Schafgarbe kommt im Übrigen vom Althochdeutschen "garwe" (= Gesundmacher). Und nicht nur den Schafen leistet die Achillea millefolium hilfreiche Dienste. Sie ist eine der ältesten Heilpflanzen der Menschheit und begleitet sie schon seit Jahrtausenden. Heute wird diese Pflanze nicht nur als Heilpflanze mit einem großen Anwendungsspektrum geschätzt, sondern auch als herb-aromatisches Wildkraut. Sie ist sehr aromatisch für Buttermischungen, Salate, Quarkspeisen, Suppen, Soßen, Gemüse-, Käse- und Kartoffelgerichte, aber auch für süße Aufläufe und Speisen geeignet. Und natürlich finden Blüten und Blätter getrocknet im Tee Verwendung. Aber Vorsicht: Sollten Sie die Schafgarbe an Wildstandorten ernten, dann bitte nur so, dass ein nachfolgender Spaziergänger nicht bemerken kann, dass hier geerntet wurde. Und die Pflanze abschneiden, damit der zähe Stängel nicht die Wurzel herauszieht. Ein Schafgarben-Rührei wird folgendermaßen zubereitet: Die fein gewiegte Schafgarbe wird in Butter leicht angedünstet, bis man ihr Aroma riecht. Dann werden mit Sahne und Salz verquirlte Eier zugegeben, das Ganze dann unter Rühren stocken lassen. In Österreich beispielsweise wird es auf getoastetem Schwarzbrot serviert und mit wenig roher, frischer Schafgarbe garniert.

Sonja Borner ist Heilpraktikerin und betreibt die "Hückeswagener Schule für Heilpflanzenkunde" in Niederlangenberg.

(RP)
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