Hückeswagen Spannende Krimi-Nacht

Hückeswagen · Die 6. Krimi-Nacht der Stadtbibliothek am Freitagabend hatte wieder einen Schmunzel- und Gänsehautcharakter. Fünf Krimifans stellten dabei den 20 Zuhörern spannende Kriminalgeschichten und deren Autoren vor.

Georgeta Blumberg-Geangalau ist Mitglied des Amateur-Theatervereins "Der Wipperwagen". So verwunderte es nicht, dass sie die vorgelesenen Gruselszenen mit emotionalen Handgesten, dramatischer Steigerung ihrer Stimme und gezielten Pausen oder Seufzern unterstrich. Ihre bildreiche Lesung aus dem düsteren Historienthriller "Der Hüter der Finsternis" bescherte den 20 Zuhörern der Krimi-Nacht eine fröstelnde Gänsehaut.

Der von Georgeta Blumberg-Geangalau vorgestellte Kriminalroman spielt im schottischen Edingburgh des 19. Jahrhunderts. Blut triefende Massenmorde und ein finsterer Schatten ängstigen die Bevölkerung. Der etwas zerstreute Inspektor Groves und sein Konkurrent, der listige Laiendetektiv und Philosophie-Professor McKnight, nehmen die Ermittlungen auf. Dabei stoßen Sie auf Evelyn Todd, die als Waisenkind mysteriöse Männerbegegnungen erleben musste. "Ich möchte den verzwickten und nebelhaften Entwicklungen in der Geschichte nicht vorgreifen", verkündete Georgeta Blumberg-Geangalau. Denn der erste Roman von Anthony O'Neill sei sehr fesselnd, "und ich wünsche mir, dass es bald neue Bücher von ihm zu lesen geben wird".

Das Büchereiteam um Leiterin Beate Breidenbach und der Freundeskreis der Stadtbibliothek hatte zum sechsten Mal zur herbstlichen Krimi-Nacht eingeladen. Bei der "Nacht der Bibliotheken" am Freitag genossen die Zuhörer bei Sekt und Orangensaft etwa zweieinhalb Stunden lang die kostenlose Vorstellung teils bizarrer, teils realistischer Kriminalromane und -novellen. So ließ sich auch Martin Hinz gern mit der vorgestellten spannenden Kriminalliteratur überraschen, während er selbst Kurzkrimis vorlas. Er unterhielt das Publikum im Bibliotheks-Café köstlich mit der Kurzgeschichte "Familienrat" der ZDF-Drehbuchautorin und Kabarettistin Sybille Schrödter. "Die Geschichte handelt von einer psychopathischen Großmutter, die eine Abneigung gegen fremd gehende und unanständige Ehemänner hegt und vor allem auch eine Abneigung gegen Scheidungen", fasste Hinz die Handlung der amüsanten Krimi-Novelle zusammen.

Dramatische Entwicklungen versprach Burkhard Anger für seinen ausgesuchten Roman "Totsein verjährt nicht" von Friedrich Ani. "Er gilt in Literaturkreisen als bester deutscher Kriminalautor und wird von Zeitungskritikern als 'ein Igel' beschrieben, ,der dort hin geht, wo Angsthasen nicht ankommen'." Die Geschichte zeichnet sich durch tiefgründige, oft biblische, Gedankengänge aus. Denn der Protagonist, Kommissar Polonius Fischer, ist ein ehemaliger Mönch, der Vertuschungen und Fehlentscheidungen innerhalb der Polizei aufzudecken versucht. "Das Buch hat ein überraschendes Ende und ist sehr lesenswert", warb Anger.

(RP)
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