"Da simmer dabei, dat is prima", erklang es in der Mehrzweckhalle — diesmal aber nicht mit dem Endreim "Viva Colonia". Am Samstagabend hieß es eindeutig: Es lebe Hückeswagen! Im Brunsbachtal steppte zur traditionellen Tanzparty des SSV wieder einmal der Bär. Für die Hückeswagener Jecken ist sie längt ein Muss, aber sie zieht seit Jahren auch Gäste aus Wipperfürth, Lindlar und anderen Städten der Region an.

"Alle 800 Karten sind verkauft", berichtete Organisator Jürgen Löwy erfreut. Entsprechend voll war die Halle. Ob Obelix, Biene Maja, Luigi oder Rattenfänger von Hameln: Im Brunsbachtal waren sie alle anzutreffen. "Es ist einfach super hier", meinte Bettina Soaris, die mit ihren Schwestern und Schwägerinnen als "Wald" angereist war — und damit prompt den ersten Platz beim Kostümwettbewerb gewann. Wie die Frauen auf die Idee gekommen waren? "Wir haben uns überlegt, was das Top-Thema des letzten Jahres war. Eindeutig der Klimawandel", erklärte der feierlustige Baum mit grüner Blätterkrone.

Der andere Star-Baum des Abends trug kein Schild mit der Aufschrift "Für eine bessere Umwelt" — dafür jedoch eine Lichterkette, 70 Meter langes Tannengrün, rote Schleifchen und Strohsterne: Sven Kanitz holte mit seinem Weihnachtsbaum-Kostüm, passend zum Wintereinbruch, ein Stück Festtagsstimmung in die Halle. Seit 15 Jahren ist der Hückeswagener nun schon bei der Tanzparty mit von der Partie. Bereits acht Mal belegte er bei der Kostümprämierung Platz eins.

So auch diesmal. Sein Motto: "Ich bin hier geboren, ich lebe in Hückeswagen und ich feier' hier!" Damit schwang sein grünes Kleid auch schon wieder im Takt zur Musik. Von "Let me entertain you" über "Wenn nicht jetzt, wann dann?", vom Pur-Hitmix zum Roten Pferd — das Programm der Band "Music and More" war breit gefächert. Viele hätten sich jedoch mehr Karnevalslieder gewünscht. "Ich finde die Musik nicht so toll. Sie war vor zwei Jahren besser", bedauerte Nicole Roth vom Kegelclub "Die Namenlosen". Katharina Fabig stimmte dem zu: "Naja, die Musik ist nicht so stimmungsvoll."

Die 17-jährige beklagte überdies, dass sie bereits um Mitternacht wieder gehen musste. "Da lohnen sich die 15 Euro Eintritt gar nicht!" Wie ihr erging es noch rund 200 anderen Jugendlichen, die pünktlich um Zwölf nach Hause geschickt wurden. Die Volljährigen feierten munter weiter.

Vor allem die beteiligten Vereine freuten sich über den guten Umsatz. Ob Cocktails am Stand vom TVW; Bier, Sekt, "Feiglinge" und Softdrinks bei ATV, TBH und DLRG oder Käsepieker, türkische Pizza und Mettbrote beim RSV: Es war für jeden etwas dabei. Da kümmerte es auch niemanden, wenn er mal für eine Zeit hinter der Theke stehen musste. "Drei Stunden Arbeiten und dafür jede Menge Spaß. Das ist super hier!", sagte Thomas Vollbrecht vom ATV. Auch der SSV-Vorsitzende Jürgen Löwy zeigte sich zufrieden: "Es war ein friedlicher Abend. Wir hoffen, dass es auch in Zukunft so bleibt."