Hückeswagen Sicherheit im Schwimmbecken geht vor

Hückeswagen · Der neue Schwimm-Erlass des Landes hat an vielen Schulen für Unmut gesorgt, weil die Lehrer nun alle vier Jahre beweisen müssen, dass sie rettungsfähig sind. Die Leitungen der Hückeswagener Schulen finden das jedoch in Ordnung.

Dass immer weniger Kinder schwimmen können, liegt mit Sicherheit nicht an den hiesigen Schulen. Sowohl an den Grund-, als auch den weiterführenden Schulen wird großer Wert auf Schwimmunterricht gelegt. Zwar geht nicht jede Jahrgangsstufe ins Bürgerbad, aber es sind doch in der Regel immer zwei Jahrgänge dort.

Dass durch den Schwimm-Erlass die Lehrkräfte, die den Kindern das Schwimmen beibringen und die Schüler zu Ausflügen und Schulfahrten begleiten, die auch mit Wasser zu tun haben, nun alle vier Jahre ihre Rettungsfähigkeit unter Beweis stellen müssen, hat für Ingelore Jacobs Hand und Fuß. Der Leiterin der Grundschule Wiehagen ist vor allem eines wichtig: "Die Sicherheit der Kinder." Auch das Fahrradfahren "im gefährlichen Straßenverkehr" wird von den dritten und vierten Klassen an der Wiehagener Grundschule geübt. Letztlich seien aber auch die Eltern gefordert, betont Ingelore Jacobs. Ob Schwimmen oder Fahrradfahren - "die Eltern sollten vorher mit ihnen üben".

An der Realschule ist der Erlass schon umgesetzt worden, wie Konrektor Thorsten Schmalt versichert. "Unsere Schwimmlehrer haben ihre Kenntnisse bei der DLRG Hückeswagen bereits aufgefrischt." Das sei durchaus sinnvoll, zumal manche Klassen auch bei Exkursionen mit offenen Gewässern zu tun hätten. So betreut Schmalt im August die Zehner auf ihrer Abschlussfahrt im österreichischen Kössing, wenn unter anderem Rafting und Canyoning auf dem Programm stehen. Er wünscht sich allerdings, dass die Landesregierung für diese zusätzlich anfallenden Kosten von 60 Euro pro Lehrer und Kursus einen zusätzlichen Etat schaffen würde.

Auch Beate Dickentmann findet die Regelung gut, sorge sie doch für mehr Sicherheit der Schüler. "So haben Eltern und Schulleitung die Gewissheit, dass die Lehrer zum Beispiel auch tatsächlich bis auf 3,60 Meter Beckentiefe tauchen können", sagt die Leiterin der Löwen-Grundschule.

Während an den übrigen Schulen auch andere Lehrer als Betreuer zum Schwimmunterricht mitgehen, sind an der Montanusschule nur die Sportlehrer dabei. "Für uns ist das nicht problematisch", versichert der kommissarische Schulleiter Gerd Püschel. Der Nachweis der Rettungsfähigkeit werde erst dann zu einem Problem, sollte die Hauptschule einmal keine Sportlehrer mehr haben.

An der Erich-Kästner-Schule, der Förderschule an der Nordstraße, geht jedes Kind der Primarstufe so lange zum Schwimmunterricht, "bis es schwimmen kann", berichtet Schulleiterin Renate Mohr. Für die Jüngsten sind die ersten beiden Stunden am Montagmorgen dem Sport vorbehalten. Wer schon schwimmen kann, nimmt am anderen Sportunterricht teil. Drei Klassen mit jeweils zehn bis zwölf Kindern werden dann von fünf Lehrern betreut, wovon zwei Lehrer mit etwa einem Drittel zum Schwimmen ins Bürgerbad geht. Nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen findet Renate Mohr daher den Schwimm-Erlass "in Ordnung."

(RP)
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