Hückeswagen Sekundarschule muss in die Verlängerung

Hückeswagen · Nur 64 Eltern meldeten bis gestern Mittag, zum eigentlichen Ende des Verfahrens, ihre Kinder für die Sekundarschule an. Mindestens 75 hätten es jedoch sein müssen. Nun wird die Anmeldefrist bis kommenden Freitag verlängert.

 War's das jetzt mit ambitionierten Projekt Sekundarschule für Hückeswagen? Wenn nicht bis Ende kommender Woche in dem verlängerten Anmeldeverfahren wenigstens elf weitere Hückeswagener Kinder angemeldet werden, wird es diese Schulform in der Schloss-Stadt nicht geben.

War's das jetzt mit ambitionierten Projekt Sekundarschule für Hückeswagen? Wenn nicht bis Ende kommender Woche in dem verlängerten Anmeldeverfahren wenigstens elf weitere Hückeswagener Kinder angemeldet werden, wird es diese Schulform in der Schloss-Stadt nicht geben.

Foto: Architekten Müller und Wüstenhagen

Enttäuschung? Christiane Klur zuckt mit den Schultern. "Eigentlich bin ich nur müde", sagte die Leiterin der Realschule gestern um kurz nach 12 Uhr. Soeben hatte sie "Kassensturz" gemacht und feststellen müssen, dass die erforderliche Mindestanzahl von 75 Hückeswagener Jungen und Mädchen für die Sekundarschule um elf verfehlt worden ist. Ein wenig bahnen sich die Emotionen dann doch den Weg, als sie bedauerte: "Zwei Jahre Arbeit — sollen die jetzt für die Katz' gewesen sein?"

Vor allem zusammen mit Gerd Püschel, dem Konrektor der Montanusschule, aber auch mit weiteren Kollegen beider Schulen hat Christiane Klur in den vergangenen zwei Jahren ein umfangreiches pädagogisches Konzept entwickelt, und gemeinsam hatte das Team in Kooperation mit der Stadtverwaltung die Werbetrommel für die neue Schulform gerührt, die zum Schuljahresbeginn 2014/15 starten soll.

Doch noch besteht die Möglichkeit — und bei allen Verantwortlichen die Hoffnung —, dass sich alles zum Guten wenden wird. Dass doch noch 75 jetzige Viertklässler aus Hückeswagen an der Sekundarschule angemeldet werden. Denn: "In Abstimmung mit der Bezirksregierung verlängern wir das Anmeldeverfahren um eine Woche", sagte Michael Kirch, der zuständige Fachbereichsleiter bei der Stadtverwaltung, am Mittag. Bis Freitag, 21. Februar, besteht somit noch die Möglichkeit, sein Kind für die fünfte Klasse der Sekundarschule anzumelden (siehe Kasten).

Kirch gab sich jedoch kämpferisch: "Die fehlenden elf Anmeldungen sind so wichtig für die Stadt", sagte er mit Blick auf die zukünftige Schullandschaft. Denn angesichts der rückläufigen Einwohnerzahlen und vor allem der immer kleiner werdenden Zahl an Neugeborenen wird es in ein paar Jahren schwierig werden, erst die Haupt- und dann wohl auch die Realschule am Leben zu erhalten. Die Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung setzen daher weiterhin ihre Hoffnungen in die Realisierung der Sekundarschule, da nur sie ihrer Meinung nach langfristig als weiterführende Schule für die Schloss-Stadt in Betracht kommt.

Er sei nicht völlig enttäuscht, meinte der Leiter des Fachbereichs, zu dem auch das Schulamt gehört. Schließlich kämen mit rund 130 Kindern nur wenige Schüler für die Sekundarschule infrage. "Ich kann mir aber nicht erklären, wo die fehlenden Kinder geblieben sind", zeigte sich Kirch ein wenig ratlos.

Er appellierte an die Eltern, die ihre Kinder nicht angemeldet hätten, ihre Entscheidung zu überdenken. "Denn wenn wir die Mindestzahl von 75 Fünftklässlern zustande bringen, existiert die Schule für immer", stellte er klar. Schaffe man die Zahl aber nicht, sei der Zug abgefahren. Dann, betonte Kirch, werde es natürlich auch keine Zehn-Millionen-Investition in den Umbau der Real- in eine hochmoderne Sekundarschule auf dem aktuellsten Stand der Technik geben.

"Wenn es der Elternwille ist, dann ist es eben so", meinte Christiane Klur. Dann würden sie und ihr Team sich "mit Vollgas" in die Arbeit für die Realschule stürzen. Doch die Hoffnung sterbe zuletzt, sagte sie: "Ich hoffe, dass wir bis Ende nächster Woche doch noch die fehlenden elf Schüler für die Sekundarschule zusammenbekommen."

(RP)
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