Talsperre in Hückeswagen Sehr gute Wasserqualität an der Bever

Hückeswagen · Die Badesaison geht von Mitte Mai bis Mitte September. In dieser Zeit untersucht das Gesundheitsamt die Badegewässer alle vier Wochen nach den Kriterien der EU-Badegewässerrichtlinie und der Badegewässerverordnung NRW.

 An den vier offiziellen Badestellen an der Bever-Talsperre können sich Erholungssuchende bedenkenlos ins Wasser stürzen: Die Qualität ist bestens. Und das wird im Sommer auch regelmäßig kontrolliert.

An den vier offiziellen Badestellen an der Bever-Talsperre können sich Erholungssuchende bedenkenlos ins Wasser stürzen: Die Qualität ist bestens. Und das wird im Sommer auch regelmäßig kontrolliert.

Foto: Stephan Büllesbach

Der Frühling schwächelt in diesen eher kühleren und auch endlich wieder mal regnerischen Tagen zwar etwas, aber es kommen auch wieder bessere Zeiten. Und da ist eine Abkühlung in der Bever-Talsperre doch etwas Herrliches. Seit 15. Mai ist der reguläre Badebetrieb wie gewohnt möglich, teilte der Wupperverband mit. An der Bever war nach der Hochwasserkatastrophe Mitte des vergangenen Jahres nach nur kurzer Sicherheitspause der Betrieb schon ab 30. Juli 2021 wieder möglich gewesen.

Gesperrt bleibt für das gesamte Jahr 2022 die Wupper-Vorsperre in Hückeswagen und Teile der Wupper-Talsperre – vom Absperrbauwerk der Wupper-Vorsperre bis zur Wiebach-Vorsperre. „In diesen durch Ölsperren abgetrennten Bereichen kann ein Austreiben von Ölen nicht ausgeschlossen werden. Dies hat auch Auswirkungen auf den Kanu-Wanderweg. Kanufahren ist nur auf der Hauptsperre möglich“, teilt der Wupperverband mit.

An der Bever-Talsperre ist dagegen ungetrübtes Freizeitvergnügen erlaubt. Und damit das auch so bleibt, werden die Badegewässer im Oberbergischen Kreis alle vier Wochen nach den Kriterien der EU-Badegewässerrichtlinie und der Badegewässerverordnung NRW untersucht. „Das Gesundheitsamt bewertet die jeweilige Probe und stellt fest, ob es Beanstandungen gibt oder nicht. Wenn es Beanstandungen gibt, entscheidet das Amt, ob und in welchem Maße weitere Maßnahmen erforderlich sind“, teilt der Kreis auf seiner Homepage mit.

Neben, für das menschliche Auge unsichtbaren, mikrobiologischen Parametern, spielen nach Angaben des Kreises bei der Bewertung auch sichtbare Hygienefaktoren wie Algenwachstum oder Wasserverfärbungen sowie die Sichttiefe eine Rolle bei der Überprüfung. Bis Mitte September werden die Proben auf die mikrobiologischen Parameter Escherichia coli (E.coli) und Enterokokken untersucht. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes überprüfen außerdem die Wassertemperatur. Der Kreis beschreibt die beiden Parameter so:

Escherichia Coli (E.coli) Darmkeim, der von Tieren und Menschen ausgeschieden wird, ist leicht nachzuweisen, eindeutiger Indikator für fäkale Verunreinigungen. Bei Nachweis: Annahme gerechtfertigt, dass mit Fäkalien auch Krankheitserreger ins Wasser gelangt sind.

Enterokokken Kommen im Darm von Menschen und Tieren vor, vermehren sich nicht im Wasser. Im Vergleich zu E.coli und koliformen Keimen sind sie widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse, haben eine höhere Dauerhaftigkeit. Bei Nachweis: Hinweis auf länger zurückliegende Belastung fäkaler Art.

Bei der Überprüfung der vier Badestellen an der Bever-Talsperre am 9. Mai bekamen alle als Bewertung eine „sehr gute Wasserqualität“ bescheinigt. Das war nicht immer so: In den 1990er Jahren war die Wasserqualität der Talsperre – umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flächen – so miserabel, dass wegen der Belastung mit koliformen Keimen Badeverbote ausgesprochen werden mussten. Dabei sind die Talsperren selbst bei einer „ausreichenden“ Wasserqualität noch zum Baden geeignet, teilt der Kreis mit.

Und zu einer guten Gewässerqualität könnten auch die Badegäste eine Menge beitragen, appelliert das Landesumweltministerium. Dazu gehöre es, keine Wasservögel zu füttern, Unrat mitzunehmen und Verunreinigungen sofort der Stadt oder dem Kreis zu melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort