Hückeswagen Seele gesund, Arbeit gut

Hückeswagen · Die Stadtverwaltung ist für den Haward Health Award nominiert. Der TÜV Nord würdigt damit deren Gesundheitsmanagement: Seit zwei Jahren hilft die Stadt ihren Mitarbeitern bei Problemen aller Art.

 So sieht es mitunter auch im Rathaus aus: Mitarbeiter der Stadtverwaltung können sich – gegen ein kleines Entgelt – am Arbeitsplatz massieren lassen. Dieses Angebot ist eines von vielen für die städtischen Bediensteten im Rahmen des Gesundheitsmanagements.

So sieht es mitunter auch im Rathaus aus: Mitarbeiter der Stadtverwaltung können sich – gegen ein kleines Entgelt – am Arbeitsplatz massieren lassen. Dieses Angebot ist eines von vielen für die städtischen Bediensteten im Rahmen des Gesundheitsmanagements.

Schon wieder zieht's im "Kreuz", und der Nacken schmerzt. Solche Probleme gehören zum Alltag von Menschen, die ihre Arbeitszeit vornehmlich am Schreibtisch verbringen. Um Folgeerkrankungen wie etwa einen Bandscheibenvorfall zu vermeiden, trifft die Stadt Vorsorge für ihre rund 130 Mitarbeiter: Einmal in der Woche kommt eine ausgebildete Masseurin ins Rathaus, damit sich Kollegen mit Rückenproblemen eine Viertelstunde lang massieren lassen können. Außerdem gibt's Sportangebote wie Volleyball, Nordic Walking und Wassergymnastik, Ernährungsberatung, Fort- und Weiterbildung.

Koordination bei Isabel Bever

"Seit zwei Jahren haben wir Angebote für alle Kollegen zum Thema Gesundheit", sagte Bürgermeister Uwe Ufer im Gespräch mit der BM. Verantwortlich ist dafür Isabel Bever: Die Mitarbeiterin der Kämmerei ist auch Personalentwicklerin bei der Stadt. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört es, Probleme bei Kollegen zu erkennen, mit ihnen zu sprechen, ihnen ein entsprechendes Hilfsangebot zu unterbreiten und Konzepte zur gesundheitlichen Prävention aufzustellen.

Das Konzept fand jetzt einen prominenten Fürsprecher: Manfred Maus, Mitbegründer der Wermelskirchener Baumarktkette Obi, zeigte sich in einem Gespräch mit Ufer davon sehr angetan. "Er hat uns geraten, unser Gesundheitsmanagement zertifizieren zu lassen. Wir wussten gar nicht, dass das geht", sagt Ufer. Vor Kurzem sah sich der TÜV Nord in der Verwaltung um; in der Folge erhält die Stadtverwaltung nun als erste bundesweit dieses Gütesiegel. Bislang haben das nur Unternehmen bekommen.

Die Zertifizierung muss nicht die letzte Auszeichnung sein, die die Stadt für ihr Personalentwicklungskonzept erhält. Denn der TÜV Nord hat sie auch für den Haward Health Award nominiert, der in zwei Wochen in Hamburg vergeben wird. "Hückeswagen ist ganz weit vorne", sagt Sascha Nießen, Sprecher der Haward-Initiative, auf BM-Anfrage.

Dass sich die Stadt zu diesem Gesundheitsmanagement entschlossen hat, hat Gründe: "Jeder, der bei uns arbeitet, ist wichtig. Und jeder soll das Maximale leisten", stellt Ufer klar. Wer Probleme habe – etwa mit der Gesundheit, dem SAP-System, der Arbeitsorganisation oder der -belastung – werde nicht auf die Straße gesetzt, "sondern wir arbeiten gemeinsam an einer Lösung", versichert er. "Denn nur mit glücklichen und motivierten Mitarbeitern können wir besser werden."

Interessant machen für Bewerber

Auch diene das Konzept dazu, als Arbeitgeber interessant zu sein; die besten Bewerber gingen sonst woanders hin. "Wir schieben derzeit eine Bugwelle von 50- bis 55-jährigen Mitarbeitern vor uns her", sagt Ufer. In zehn Jahren bekomme die Stadt daher ein Problem. "Wichtig ist aber vor allem, dass die Menschen sich bei uns wohlfühlen." Sowohl mental als auch körperlich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort