Hückeswagen Schwerpunkt auf den Sprachen
Hückeswagen · Das EvB-Gymnasium bietet neben bilingualem Unterricht ab der fünften Klasse Zusatzqualifikationen im sprachlichen Bereich an. Darunter das Cambridge- und Delf-Zertifikat und das Exzellenzlabel "Certilingua".
Wipperfürth Während der zurückliegenden 30 Jahre hat sich der Fremdsprachen-Unterricht zu einem Kernbestandteil der Pflichtschulbildung entwickelt. Damit die Schüler von der europäischen Integration profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Vergleich weiter verbessern können, bietet das Wipperfürther Engelbert-von-Berg-Gymnasium ein überdurchschnittliches Lernangebot im sprachlichen Bereich. Bei dem Wechsel von der Grundschule auf das Gymnasium entscheiden meist die Eltern, ob ihre Kinder den bilingualen (zweisprachigen) Unterrichtszweig wählen.
"Das hat sich auch bewährt", sagt Ludger Storb, Fremdsprachen-Koordinator der Schule. "Spätere Wechsel sind sehr selten." Im bilingualen Zweig wird das freie Reden im Englisch-Unterricht verstärkt durch Theaterstücke oder Rollenspiele geübt, um die Sprache praktisch anwenden zu können. Ab Klasse 7 werden die Fächer Erdkunde, später auch Politik und Geschichte, in englischer Sprache angeboten.
Europäisches Sprachensiegel
Darüber hinaus wird am EvB Französisch, Latein und Spanisch unterrichtet, in AGs überdies Chinesisch und Norwegisch. Die Schule pflegt Partnerschaften mit Eastbourne in England, Surgères in Frankreich, mit China, Litauen und Kanada. Ludger Storb unterrichtet selbst am EvB Englisch und Französisch und rief auch die Norwegen-AG ins Leben. "Mit dem vorhandenen Wissen von zwei oder drei Fremdsprachen ist es leicht, eine weitere Sprache zu erlernen", weiß der 56-Jährige. Die Schüler lernten, Informationen zu vernetzen, wodurch schon nach 14 Tagen kleine Texte gelesen und verstanden würden.
2009 erhielt das EvB das "Europäische Sprachensiegel" für das Projekt "Fast'n Fun — Norwegisch einmal anders". Von 39 Institutionen auf nationaler Ebene wurden nur vier mit dem Sprachensiegel ausgezeichnet. "Für eine Landschule ist das ein außergewöhnlicher Erfolg", sagt Ludger Storb.
Sonderqualifikationen im Sprachenbereich eröffnen den Schülern besondere Chancen nach dem Abitur. So ist es möglich, am EvB das Exzellenzlabel "Certilingua" für mehrsprachige, europäische und internationale Kompetenzen zu erwerben. Das erleichtert den Zugang zu international orientierten Studiengängen und erweitert die beruflichen Perspektiven. Oberstufen-Schülerin Lena Theunissen war ein halbes Jahr in Sri Lanka und schreibt derzeit an ihrer Projektarbeit über den Wert der Tradition im Rahmen der globalisierten Welt. "Abi macht jeder", sagt die 19-Jährige. Nur mit zusätzlichen Qualifikationen könne der Einzelne sich aus der Masse hervorheben.
Intensiv lernen in Kleingruppen
In Kleingruppen werden sprach-interessierte Schüler von Fachlehrern auf die Prüfungen zum Delf- (Französisch) und Cambridge-Zertifikat (Englisch) vorbereitet. Letzteres berechtigt zu einem Studium an einer englischen Uni. Ludger Storb ist froh, dass die Schulleitung Spielraum für neue Entwicklungen lässt. "Wir wollen Vorreiter sein, nur so kann man auf die Entwicklung einwirken und sich Einflussmöglichkeiten offenhalten."
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