Hückeswagen Schweinegrippe: Patienten fragen nach

Hückeswagen · Dass die "Schweinegrippe" auch in Hückeswagen ein Thema ist, hat Dr. Stephan Lode seit Wochenbeginn in seiner Sprechstunde bemerkt. "Viele Leute fragen, ob sie sich impfen oder anderweitig schützen können", berichtet der Ärztesprecher auf BM-Anfrage. Schließlich sind inzwischen in Deutschland die ersten Fälle von "Schweinegrippe" bestätigt worden. Lode: "Eine Impfung gibt es nicht. Schützen kann man sich am besten, indem man Leute meidet, die in den vergangenen Tagen in Mexiko waren."

Der Mediziner ist dazu verpflichtet, Patienten zu melden, die mit Fieber und Schnupfen zu ihm kommen, Halsschmerzen und Husten haben. Ein einfacher Schnupfen reicht nicht. Außerdem müssten sie in den vergangenen sieben Tagen in Mexiko gewesen sein, denn das ist bisher einziges Risikogebiet für Schweinegrippe, und die Inkubationszeit beträgt exakt diese sieben Tage. Eine Meldung würde er dann samt einiger Proben aus Rachen und Nasenloch ans Robert-Koch-Institut nach Berlin schicken, das die Proben untersucht. Bisher war das nicht nötig.

Lode weist darauf hin, dass immungeschwächte Menschen stärker gefährdet sind durch die "Schweinegrippe", die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. "Bei ihnen sind Komplikationen wahrscheinlicher, also auch die Gefahr, an der Krankheit zu sterben", sagt er.

Die Gefahr, die von der "Schweinegrippe" ausgeht, wird laut Lode entweder über- oder unterschätzt. "Manche machen eben aus der Mücke einen Elefanten. Die größte Gefahr, auf einer Reise nach Mexiko zu sterben, besteht bei der Autofahrt zum Flughafen", betont er. Gleichzeitig nähmen es viele Leute auf die leichte Schulter, getreu dem Motto "Mich wird es schon nicht treffen". Lode sagt: "Ich würde jetzt nicht aktiv eine Reise nach Mexiko anstreben. Aber wenn ich bereits gebucht hätte, würde ich fliegen und mich im Land eben entsprechend verhalten und schützen."

Info Der Oberbergische Kreis hat eine Hotline zum Thema "Schweinegrippe" für Patienten, Bürger und Experten eingerichtet. Unter Tel. 02261 887766 sind Mitarbeiter des Gesundheitsamtes erreichbar.

(RP)
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