Hückeswagen Schuldächer nicht vom Urteil betroffen

Hückeswagen · Auch auf den Dächern einiger Schulen in Hückeswagen wird inzwischen Strom aus Sonnenenergie gewonnen. Auf den Grundschulen Stadt und Wiehagen und auf der Realschule sind sei 2009 Solarzellen im Einsatz – ohne dass dafür zuvor eigens eine Baugenehmigung eingeholt wurde. Auf einem anderen Teil des Realschuldachs gibt es bereits seit über zehn Jahren eine Anlage.

Betrieben werden sie vom örtlichen Energieversorger BEW. Deren Geschäftsführer Wilhelm Heikamp hat keine Sorge, dass nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts die Solarzellen stillgelegt werden müssen. "Das Urteil hat mit diesen Anlagen nichts zu tun", sagt er. Für die Reithalle, um die es vor Gericht ging, würden andere Voraussetzungen gelten, zum Beispiel, dass sich diese außerhalb des städtischen Raums im Außenbereich befindet. "Die Anlagen an den Schulen sind weiterhin nicht genehmigungspflichtig", sagt Heikamp.

Dietmar Persian, im Rathaus verantwortlich für das städtische Immobilienmanagement, kündigt derweil einen möglichen Ausbau der Solarnutzung auf städtischen Gebäuden an: "Das Dach der Mehrzweckhalle muss bald saniert werden. Es wird überlegt, ob auch dort Solarzellen angebracht werden."

Überhaupt nimmt die Nutzung von Sonnenenergie in Hückeswagen seit einigen Jahren deutlich zu. 59 Watt pro Einwohner beträgt statistisch in Hückeswagen die derzeitige Leistung der Photovoltaik-Anlagen. Das besagt eine Untersuchung des Klimabündnisses Oberberg, die auf Angaben der Bundesnetzagentur beruht.

Im Oberbergischen Kreis wurden demnach im Jahr 2009 zusammen 5442,16 Kilowatt-Peak (KWp) neu installiert. Gegenüber dem Bestand Ende 2008 ist das eine Erhöhung der Photovoltaik-Leistung um 91,7 Prozent. Ende 2009 waren im Kreis 11377 kWp und 1090 Photovoltaik-Anlagen installiert. Damit entspricht nach Angaben des Klimabündnisses die Leistung dem Verbrauch von 2000 vierköpfigen Familien.

(RP)
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